Home24 sichert sich Wachstumskapital für 5 weitere Jahre

Dass der Möbelhandel online ein dickeres Brett ist als der Schuhhandel, spürt nicht zuletzt auch Home24, das nun allerdings jenseits aller Blitzkrieg-Rhetorik Kapitalgeber mit einem ziemlich langen Atem gefunden zu haben scheint. Im Handelsregister heißt es:

Home24

"Durch Beschluss der Gesellschafter
vom 02.04.2013 ist der Gesellschaftsvertrag ergänzt in
Ziffer 4 (Schaffung eines genehmigten Kapitals).

Die Geschäftsführer sind ermächtigt, bis zum 12.04.2018 das Stammkapital um bis
zu 135.860,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital
2013/I)."

Zur Orientierung: Dieser Wert entspricht in etwa der Hälfte des heutigen Stammkapitals.

Home24 hat bereits eine bewegte und kapitalintensive Geschichte hinter sich – von den Anfängen als FP Commerce über die Zeit als Möbelprofi bis hin zur Wandlung in Home24 im letzten Jahr. Kürzlich wurde zudem die Geschäftsführung erweitert.

In ihren Pitch-Unterlagen preisen die Samwers Home24 als "worldwide online category killer for home furnishing" und weisen einen auf Basis der Novemberumsätze hochgerechneten Jahresumsatz von 150 Mio. Euro aus.

Geld gabs nicht nur für Home24. Gerade hat der südamerikanische Home24-Ableger Mobly ebenfalls eine größere Kapitalspritze erhalten: 10 Mio. Dollar, die der Investor, der brasilianische Medienkonzern Cisneros, auf 20 Mio. Dollar aufstocken kann. Zu den Umsätzen heißt es dort:

"The website has already surpassed the mark of 300,000 products sold
and we closed our first fiscal year with a total revenue of $180
million in sales,” stated Victor Noda, Mobly’s co-president, along with Marcelo Marques and Mario Fernandes."

Techcrunch meldet kurioserweise nur die Hälfte der Umsätze und jongliert noch mit ein paar anderen Zahlen.

Das Möbelsegment wird uns auch auf der K5-Konferenz am 12./13.9. in München wieder beschäftigen. Es sieht gut aus, dass wir diesmal u.a. Westwing, Kiveda und Woonio im Programm haben, um über die aktuellen Markentwicklungen zu diskutieren.

Home24 und die anderen E-Commerce-Unternehmungen der Samwers beschäftigen uns auch in der aktuellen Exchanges-Ausgabe zu den E-Commerce-Leaks.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Samwer Report, Shopboerse

1 Antwort

  1. Hhmm, ich bezweifele, dass die Gesellschaft tatsächlich schon Geld für 5 Jahre eingesammelt hat, wie es die Überschrift dieses Artikel suggeriert.
    Die Schaffung eines „Genehmigten Kapitals“ ist eher wie eine „Vollmacht“ für die Geschäftsführung, Kapitalerhöhungen durchzuführen. Die Geschäftsführung darf somit das Kapital erhöhen, ohne sich dies nochmals durch die Gesellschafter absegnen lassen zu müssen.
    Über eventuelle Pläne oder konkret stattgefundene Maßnahmen ist damit absolut nichts ausgesagt. Es kann passieren, dass gar keine Kapitalerhöhung stattfindet. Oder es kann passieren, dass das genehmigte Kapital schon in 4 Wochen ausgeschöpft ist und dass später bis 2018 weitere Kapitalerhöhungen stattfinden, die über das ursprüngliche Maß weit hinausgehen.

  2. stimmt, danke für die ergänzenden Erläuterungen. Mehr wollte der Artikel aber auch nicht sagen. Ursprünglich hieß die Überschrift „sichert sich“ statt „holt sich“. Ist vielleicht weniger verfänglich. Ich habs entsprechend umformuliert.

  3. Ich behaupte einfach mal, dass es sich hier nur um eine Vorsorgemaßnahme handelt, die dafür sorgt, dass die Gesellschafter innerhalb der nächsten Jahre Gesellschaftsanteile durch Kapitalerhöhungen verschieben kann. Die Kapitalerhöhung bildet also nur die Grundlage für zukünftige Investitionen – die dann vermutlich eher siebenstellig, oder achtstellig ausfallen dürften:)

  4. …ist nur die formale „Vorbereitung“ für zukünftige Kapitalerhöhungen, die i.d.R. natürlich nur mit Zustimmung der Gesellschafterversammlung erfolgen (wundert mich eigentlich, dass das so nicht drin steht, ist aber vermutlich anderswo in der Satzung geregelt). Damit erklären die Gesellschafter schon jetzt, dass klar ist, dass weitere Kapitalerhöhungen notwendig sind und geben der Geschäftsführung die Sicherheit, dass sie bereit die auch durchzuführen. Wann die kommen und in welcher Höhe ist i.d.R. noch offen.
    Wenn man Wortklauberei betreiben will, ist die Überschrift also noch immer leicht irreführend (noch ist das Kapital nicht gesichert, man muss schon noch jemand finden, der die Kohle investiert), aber jetzt kommen wir in den Bereich der Haarspalterei.

  5. Spätestens beim nächsten Kinnevik-Quartalsbericht Mitte Juli werden wir erfahren, was in etwa dahintersteckt. Spannend für den Moment fand ich vor allem die Perspektive 2018.

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