Buch/Handel 2020: „Get Inspired. Read more.“

von
Matthias Hell

Der O'Reilly Verlag schafft die Konferenzserie Tools of Change (TOC) sowie das begleitende – auch in dieser Rubrik oft und gern verlinkte – TOC-Blog ab, um sich künftig auf ein spannendes, neues Publishing-Tool namens Atlas zu konzentrieren:

"Atlas is a tool for collaborative writing (currently being
used by authors of about two-thirds of the books in our pipeline),
one-touch publishing in all formats (including print-on-demand), and an
interactive online reading platform that takes full advantage of the
digital realm.

We believe it takes a big step towards fulfilling the
promise of digital publishing. You’ll be hearing much more about Atlas
in the coming months.“

Discoverability

Empfehlungsmechanismen:
In den Reflexionen von Autorin Kathrin Passig zu ihren E-Reading-Erfahrungen
kommen die Empfehlungsmechanismen von Amazon und Goodreads eher schlecht weg.
Gratis-Leseproben und persönliche Empfehlungen hält Passig diesbezüglich für
wesentlich geeigneter.

log.os: Auch die
Möglichkeit, E-Books mit Anmerkungen zu versehen, hält Passig für einen Vorteil
elektronischer Bücher. Textunes-Gründer Volker Oppmann will u.a. auf diese
Funktion das neue Social Reading Portal log.os aufbauen und einen Wiki-artigen
Mehrwert für den Leser schaffen. (via Buchreport)

Riffle: Wegen ihres
ansprechenden Layouts wurde die neue Buchplattform Riffle ("Get inspired. Read more.") bereits als das „Pinterest
of book discovery“ bezeichnet. Im Vergleich zu Goodreads und Co. wählt Riffle
einen stärker nutzerzentrierten Ansatz und setzt auf eine enge
Facebook-/Twitter-Anbindung. (via Publishers
Weekly
)

Neue Vertriebsmodelle

Medium: Nach der Übernahme des Longform-Journalism-Startups
Matter
gibt es weitere Details zu der von Twitter Co-Gründer Evan
Williams gestarteten Publishing-Plattform Medium. So berichtet Paidcontent,
dass das Unternehmen Redakteure für die Kuratierung von Inhalten eingestellt
habe.Mehr auch bei neunetz.com.

HarperCollins:
Neue Wege bei der Vergütung der Autoren geht auch der Großverlag HarperCollins
bei seinem soeben gegründeten Digital-First-Imprint Witness. Mit monatlichen
Zahlungen – für die Verlagsbranche eine Novität – will das Unternehmen bei
Selfpublishing-Autoren punkten. (via Paidcontent)

Kobo: Als Promotion
für den neuen Roman von Bestseller-Autor Dan Brown startet die Rakuten-Tochter
Kobo auf ihrer E-Reading-Plattform ein interaktives Spielexperiment. Eine
zentrale Funktion nehmen dabei drei E-Singles ein, die Kobo bei einem
erfahrenen Selfpublishing-Autor in Auftrag gegeben hat. (via Publishers
Weekly
)

Neue Erzählformen

Interaktive Romane:
Auch der Observer
hält die interaktive Aufbereitung von John Buchans Thriller "The
Thirty-Nine Steps", über die wir bereits berichteten, für ein beeindruckendes Beispiel des technisch
Möglichen. Dennoch überwiegt die Skepsis: Interaktive Romane sind für die
Sonntagszeitung „pretty but pretty exhausting“.

Interaktive Bibel:
Deutlich naheliegender sind interaktive Formate, wenn es um nicht-fiktionale
und wissensbezogene Inhalte geht. Das verdeutlicht jetzt auch eine interaktive
Bibelausgabe, die der Technologiedienstleister KNO für den religioösen Verlag St.
Mary’s Press erstellt hat. (via Good
eReader
)

Struktureller Wandel

Selbstverleger: Bislang
vertritt Melanie Phillips als Kolumnistin der britischen Daily Mail ihre rechtskonservative
Weltsicht. Dass die umstrittene Meinungsmacherin nun kurzerhand einen eigenen Online-Verlag gegründet hat, zeigt wie sehr die Rollenverteilung in der
Publishing-Welt bereits in Bewegung geraten ist. (via The
Independet
)

Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu
den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche
(„Buchlos
in die Zukunft“).

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Buchhandel

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