von Matthias Hell
Als CEO von Pottermore ist es Charlie Redmayne gelungen, die
Harry-Potter-Community als einen der spannendsten Publishing-Innovatoren zu
positionieren. Bei Publishing
Perspectives fasst Redmayne – inzwischen Verlags-Chef von HarperCollins UK –
die wichtigsten Learnings aus seiner Zeit bei Pottermore zusammen:
„One of the
things I tried to do at Pottermore was to start thinking beyond the business
that is ebooks. Now, ebooks are going to be a hugely important part of what we
do, and a growing marketplace and a fantastic way for people to read books. But
it’s not the limit of digital opportunity.There are
many ways that we can tell stories. So, as a publisher we need to think about
ways that we can tell stories on the devices that people are now consuming
their content on, using the functionality of those devices to create the best
experience.“
Neue Erzählformen
Transmedia-Thriller:
Aus der Idee des Autors Andreas Winkelmann zu dem Thriller „Deathbook“ hat der
Rowohlt-Verlag ein Multimedia-Projekt entwickelt, das Text- und Video-Elemente
vereint, zusätzliche Social Media-Kanäle umfasst und auch Blogger miteinbezieht.
Projektleiterin Kathrin Blum erzählt bei Smart
Digits über den Entstehungsprozess.
Bislang ist Mobile
Storytelling – das Miteinbeziehen von orts- und umgebungsabhängigen
Informationen in dynamischen Content – eher im Gaming-Kontext ein Begriff. Publishing
Perspectives berichtet über eine Reihe britischer Startups, die Mobile-Storytelling-Formate
nun auch in die Publishing-Richtung weiterentwickeln.
Selfpublishing
Bookrix: Der
Münchner Selfpublishing-Dienst kündigt an, ausgewählten Autoren ab sofort einen
Vorschuss auf künftige Buchprojekte zu zahlen. Bookrix
will damit „die Freiheiten des Selfpublishings mit der finanziellen Sicherheit eines
klassischen Verlags verbinden“. (Pressemitteilung)
ePubli: Der zum
Portfolio von Holtzbrinck Digital gehörende Selfpublisher ePubli verstärkt sein Author Relations Team. Vier
neue Mitarbeiter sollen Autoren und Literaturagenten, aber auch Kultur- und
Wissenschaftsinstitutionen bei der Veröffentlichung und Vermarktung ihrer
Bücher unterstützen. (Pressemitteilung)
Buchmesse: Mit
einer eigenen „Self-Publishing
Area“ will die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr dem immer breiter
werdenden Anbieterspektrum gerecht werden. Einen guten Überblick über die
wichtigsten vertretenen Selfpublishing-Anbieter liefert vorab Publishing
Perspectives.
Discoverability
Algorithmus-Kritik:
Die taz am Wochenende (Printausgabe) beschäftigt sich anhand der Frage „Was
können Sie besser als Amazon und seine Algorithmen?“ mit der Zukunft des
Buchhandels. Dabei trifft eine in dem Beitrag zitierte Buchhändlerin den Punkt,
der sowohl für den stationären Buchhandel wie auch für die Buch-Communities im
Netz das zentrale Alleinstellungsmerkmal darstellen dürfte:
„Die Empfehlungen, die Amazon geben kann, sind gar nicht so dumm“,
sagt Jutta Kraußmann. Das heißt aber nicht, dass sie nicht klüger sein könnte.
Sie hat einen feineren Ansatz. Es geht vor allem darum (…): „Man muss sich bei
uns doch auch von Büchern überzeugen lassen, die gar nicht zu den bisherigen
Lesegewohnheiten passen“
Flipboard: Mit
eigens zusammengestellten Flipboard-Magazinen zu den neuen Büchern von Margaret
Atwood und George R.R. Martin demonstriert Random House, wie sich auch der
Social Media Dienst für die Erhöhung der Sichtbarkeit von
Buchveröffentlichungen genutzt werden kann. (via Good
eReader)
Libboo: Die mit
ihrem spielerischen, belohnungszentrierten Ansatz ohnehin schon recht innovative
Lese-Community Libboo integriert ab
sofort auch ein „Pay What You Want“-Modell. (via Digital
Book World)
Buchhandel im Umbruch
Thalia erweitert
seine Geschäftsführung um den Conrad-Manager Klaus Ortner. Bei dem
Elektronikhändler hatte sich Ortner um das Filialmanagement gekümmert und zuvor
den 2009 eingestellten Tochter-Onlineshop Digitalo geleitet. (via Börsenblatt)
Weltbild kämpft
weiter um seine Zukunft. 2015 will der Konzern profitabel sein – „dann, wenn
der Konzern auf das Online-Geschäft umgestellt sei und die Filialen nurmehr
ergänzende Funktion hätten“, heißt es dazu in der Süddeutschen
Zeitung.
Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen
wir jede Woche das Spannendste zu
den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).
Die Rubrik gibt es auch als Feed und als
E-Mail-Newsletter.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Buch/Handel 2020: Mass Customization für die Buchbranche
- Buch/Handel 2020: Buch-Streaming-Dienste für alle Interessen
- Buch/Handel 2020: Der Kindle als ultimativer Schulbuchkiller
- Buch/Handel 2020: Die Zahlungsbereitschaft "Beyond the Book"
Kategorien:Buchhandel
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