„The paperback is a much bigger market than the hardback yet still lives in its shadow. If the e-book remains just a cheaper facsimile of print books, it will suffer the same fate.”
Im Futurebook-Blog macht sich Philip Jones Gedanken über die Rolle des E-Books – denn bis auf Genre-Literatur, wo sich E-Books und Selfpublishing als Standard durchgesetzt hätten, falle elektronischen Formaten noch immer eine nachgeordnete Funktion zu.
Neue Vertriebsmodelle
Wattpad: Die Lese-/Schreib-Community zielt auf die etablierten digitalen und traditionellen Vertriebskanäle. Über Amazon, iBooks und Kobo werden Wattpad-Titel künftig als E-Books verfügbar gemacht, zudem soll eine Zusammenarbeit mit Createspace den Weg ins Print-on-Demand-Segment eröffnen. (via Good eReader)
Scribd: Populäre Nachschlagewerke sollen Scribd zusätzliche Nutzer bescheren. Dafür hat der Subskriptionsdienst über 1.000 bei Wiley erschienene Nachschlagewerke in sein Angebot integriert und einen neuen Abrechnungsmechanismus für den Aufruf von Inhalten über das Web lanciert. (via Giga OM)
Unglue.it: Neben dem kollektiven Freikauf von Buchrechten bietet die Onlineplattform Unglue.it nun auch die Möglichkeit, Autoren von unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlichten Werken nach dem Flattr-Prinzip zu belohnen. (via Digital Book World)
eBuch: Die Buchhändler-Genossenschaft eBuch plant einen händlerübergreifenden Onlinestore, der u.a. mit stationären Verfügbarkeiten die Attraktivität der abgeschlossenen Buchhandlungen erhöhen soll. (via Buchreport)
Struktureller Wandel
Tim Renner hat seine kontroverse Schelte an der Digitalstrategie der Verlage („Buch/Handel 2020: Eine Branche – außer Kontrolle?“) in einem Gastbeitrag für die Zeit (Printausgabe) vertieft (und auch etwas abgeschwächt). Nach Ansicht des Berliner Kulturstaatssekretärs versäume es die Buchbranche – wie einige Jahre zuvor die Musikindustrie –, die von den Nutzern gewünschten und nun auch technisch machbaren Angebote zu liefern:
„Einen Formatwechsel moderiert man nicht, indem man ihn verzögert, sondern indem man ihn konsequent und entschlossen angeht.“
Konsolidierung: Auf den ersten Blick haben die Übernahme des Genre-Verlags Harlequin durch News Corp (via The Bookseller) und der Kauf des Bibel-Publishers Olive Tree Bible Study durch HarperCollins (via Good eReader) wenig miteinander zu tun, doch stehen beide Akquisitionen für den Trend der Großverlage, sich mit im Online-Bereich fortschrittlichen Spezialanbietern zu verstärken.
Selfpublishing
Matthias Matting unterstreicht in einem Beitrag für Zeit Online noch einmal die Bedeutung verlagsunabhängiger Autoren im E-Book-Bereich und schlägt zugleich ein interessantes Geschäftsmodell für den Buchhandel vor:
„Eine Self-Publishing-Plattform, die die 20 meistverkauften eBooks auch in gedruckter Form in all seine Läden bringt. Dann lägen auch diese Bestseller künftig auf einem Buchstapel beim örtlichen Händler Ihres Vertrauens.“
The Underwriting ist ein Serien-Roman, der von der Autorin Michelle Miller ähnlich einer TV-Serie im Staffel-Format mit einzelnen Episoden und einem Subskriptionsmodell herausgegeben wird. Dabei setzt The Underwriting auf eine aufwändig gestaltete Webseite – und VC-Unterstützung. (via Venturebeat)
Discoverability
BookBub unterscheidet sich mit seiner Fokussierung auf E-Book-Deals von anderen Empfehlungsdiensten. Nun konnte sich BookBub eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 3,8 Mio. US-Dollar sichern. (via Publishers Weekly)
Yudu: E-Publisher Yudu will in seinem Onlinestore Buchentdeckungen mit einem responsiven Ansatz fördern, der die optimale Verbreitung von Buch-Teasern auf allen elektronischen Kanälen und Geräten ermöglicht. (via Good eReader)
Im Apple Zeitungskiosk führt das App-Modell zu ganz eigenen Discoverability-Problemen. Die Marketing- und Entdeckungslösungen, die Allison Reber im Guardian skizziert, sind aber auch für die Buchbranche nicht unrelevant.
Mehr zum Thema auch in den K5 Topics („Discoverability im E-Commerce“)
Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).
Die Rubrik gibt es auch als Feed und als E-Mail-Newsletter.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Buch/Handel 2020: „First-time writers aspire to indie-publish”
- Buch/Handel 2020: “Find Your Audience”
- Buch/Handel 2020: Eine Branche – außer Kontrolle?
- Buch/Handel 2020: Wattpad holt Kapital für 1 Milliarde Nutzer
Kategorien:Buchhandel
Kommentar verfassen