„I am hereby abandoning reading eBooks from this point forward. Something is fundamentally flawed with the entire online book discovery experience. There simply is too much content being generated for search engine algorithms to cope or to browse by subject matter.“
Es sollte einem zu denken geben, wenn ausgerechnet Good eReader-Chefredakteur Michael Kozlowski öffentlich seinen Abschied vom E-Reading ankündigt (“Artificial Scarcity vs Organic Abundance – Why I am Abandoning eBooks”).
Frustrierte Leser, frustrierte Autoren
Auf der anderen Seite sieht Smashwords-CEO Mark Coker eine zunehmende Ernüchterung unter Self-Publishing-Autoren (“Ebook Publishing Gets More Difficult from Here – Here’s How to Succeed”): während niedrige Verkaufspreise und eine Flut an Neuerscheinungen über Jahre das Wachstum des Indie-Segments beförderten, seien nun gerade verlagsunabhängige Autoren von der Konkurrenz durch neue Lese-Flatrates wie Scribd, Oyster und vor allem auch Kindle Unlimited betroffen.
Theoretisch könnten Amazons Autorenausschüttungen diesen Rückgang kompensieren, doch bleibt die Wirksamkeit dieses Mechanismus vorerst umstritten:
„Some authors report seeing diminishing payouts as a result, but others say the rise in Kindle Unlimited subscribers is more than compensating for it.“
Struktureller Wandel
Big Bang vermieden: Branchenexperte Mike Shatzkin betrachtet die Einigung zwischen Amazon und Hachette noch einmal aus einer übergeordneten Perspektive (“Amazon and Hachette have settled so there will be no big bang change in the publishing business model”)
Domains: Der Guardian beschäftigt sich mit den 10 Mio. Dollar, die Amazon kürzlich für die Top-Level-Domain .book bezahlt hat und hält die Summe für eine gute Investition.
Das Auge liest mit
Pelican Books: Das elektronisch wiederbelebte Penguin-Imprint setzt mit seinem Fokus auf ein Device-übergreifend einheitlich hochwertiges (E-)Book-Layout Maßstäbe. So sollen Elemente wie Buchcover und Inhaltsverzeichnis zur ästhetischen Klammer zwischen Printbuch, E-Book und Browser-Version von Pelican-Titeln werden. (via Creative Review)
Oyster: Mit anregend gestalteten Buchcovern will der Subskriptionsdienst gemeinfreien Klassikern neue Begehrlichkeit verschaffen. (Blogbeitrag)
Listen while you browse
Volumes: Ähnlich wie Amazon (“Amazon präsentiert Bücher auf neue Art und Weise”) betrachtet offensichtlich auch Penguin Random House Audioversionen von Büchern als besonders gut für Lese-Entdeckungen geeignet. Dafür hat der Großverlag nun eine eigene App namens Volumes (“Turn Up Your Audio-Books”) gestartet. (via Mediabistro).
Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).
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Frühere Beiträge zum Thema:
- Buch/Handel 2020: “When middlemen squabble”
- Buch/Handel 2020: Blurb und mehr Impulse aus dem Silicon Valley
- Buch/Handel 2020: Wie überflüssig sind Buchverlage?
- Buch/Handel 2020: Wie sich die Buchbranche vom Buch löst
Kategorien:Buchhandel
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