Als erster der angekündigten E-Commerce-Überflieger für 2015 hat sich diese Woche Jet.com (“The shopping club reinvented”) aus der Deckung gewagt.

Und Businessweek hat Gründer Marc Lore nach 2010 (“Muss sich Amazon vor Diapers fürchten?”) die nächste große Titelgeschichte gewidmet, die beschreibt, wie er diesmal gegen Amazon antreten will (“Box of Vengeance”).

Im Prinzip möchte Jet.com das in den USA populäre Costco-Modell eines Shoppingclubs für Großeinkäufer auf die Online-Welt übertragen:

“The trick will be to persuade shoppers to load up their carts instead of buying individual items impulsively.”

Jet.com verspricht Großbestellern Ersparnisse von 10% bis 15% und will selber in erster Linie durch Mitgliedsgebühren verdienen:

“Jet customers will be asked to pay $49.99 a year for access to what Lore claims will be prices that are 10 percent to 15 percent lower than anywhere else online.”

Während man durchaus davon ausgehen kann, das wir in den nächsten 10 bis 20 Jahren im E-Commerce noch ein paar weitere Amazons sehen werden, irritiert an Jet.com vor allem, dass es sich den Erfolg mit extrem viel Geld erkaufen will.

Zudem hat sich an Marktplatzkonzepten dieser Art schon so manch anderer die Zähne ausgebissen. Man kann entsprechend gespannt sein, ob der Handel mitspielt oder ob sich Jet.com ähnlich schwer tut wie Ebay. Jet.com hat jedenfalls einen Plan B:

“Jet itself will sell some high-volume items such as diapers, dog food, and paper towels from fulfillment centers in Reno, Nev., and Swedesboro, N.J.”

Amazon hat sich schon mal gewappnet und sich mit Prime Pantry in Stellung gebracht (“Wenn Amazon die Vorratskammern auffüllt”), mit dem es interessanterweise einen konträren Ansatz verfolgt.

Forbes.com hat ein ausführliches Interview (“Jet.com’s Marc Lore On Coexisting With Amazon And Why One-Hour Delivery Is Overrated”)

Frühere Beiträge zum Thema:

• Enjoy, Jet.com und mehr E-Commerce-Überflieger für 2015
• Prime Pantry: Wenn Amazon die Vorratskammern auffüllt
• Bestätigt: Amazon übernimmt Diapers.com für $545 Mio.
• Debatte: Muss sich Amazon vor Diapers fürchten?

Kategorien:Amazon, Food, Shopboerse