Die wunderlichsten E-Commerce-Geschichten kommen weiter aus der Möbelbranche. Nirgendwo wurde in den letzten Jahren mehr Geld versenkt als in Fab.com, Mydeco & Co. Und trotzdem locken Möbel weiter Investoren in großem Stil (“Home24 holt sich als AG 120 Mio. € – ganz ohne Börsengang“).
Made.com (“Great design direct from the makers”) hat mit Myfab und Mydeco gleich zwei gescheiterte Vorläufer (Der Gründer kommt von Myfab, das Konzept von Mydeco), hat nun aber dennoch nochmal 60 Mio. Dollar einsammeln können:
“Upmarket online furniture retailer Made.com has raised $60m (£38m) in new growth capital from Partech Ventures and Fidelity Growth Partners to accelerate its expansion into Europe.
Made.com revenues grew 63pc last year, hitting £43m. International sales currently represent 30pc of turnover, which will rise to 50pc “in the near future”, Mr Li said.”
Abgesehen von der guten PR, die in England einmal mehr Brent Hoberman geschuldet ist, erschließt sich Außenstehenden nicht wirklich, warum ausgerechnet Made.com den Durchbruch schaffen sollte. Im Auge behalten sollte man das Unternehmen aber natürlich trotzdem.
In den USA musste unter den VC-finanzierten Angeboten gerade CustomMade stark abbauen (“CustomMade cuts two-thirds of staff”). Viele der Mitarbeiter hat Wayfair übernommen, das gerade auch in Berlin stark aufrüstet (“Wayfair wächst in Berlin auf 180, bis Jahresende auf 260 Mitarbeiter“).
Frühere Beiträge zum Thema:
- MyDeco Goes Made.com: Eine Startup-Ikone verflüchtigt sich
- Wayfair wächst in Berlin auf 180, bis Jahresende auf 260 Mitarbeiter
- Westwing: “Als Private Company können wir noch experimentieren”
- Beliani: Wie lässt sich ein internationaler Möbelversand aufbauen?
- Perfekt Schlafen: Wie Sleepz zur Börsenhoffnung wurde
- Home24 holt sich als AG 120 Mio. € – ganz ohne Börsengang
Kategorien:Shopboerse
Naja vielleicht wird besonderes Vertrauen in die Gründer gesetzt, da diese schon einen guten Teil des Weges gegangen sind und aus ihren Fehlern gelernt haben. Möglicherweise gar nicht so unklug.
wenn man nur erkennen würde, dass die Gründer etwas gelernt haben, dann könnte ich es ja nachvollziehen.
Aber alleine “Made.com” als Firmenname spricht ja schon Bände.
Vielleicht hat aber jemand mehr Insights und/oder eine Erklärung, warum Made.com das nächste große Ding ist :-)
BTW: “Co-founder of Made.com steps down as Creative Director”
http://www.retailgazette.co.uk/blog/2015/06/co-founder-of-made-dot-com-steps-down-as-creative-director
Von Partech Ventures stammen 34 Mio. Dollar (von den 60 Mio. Dollar) – aus dem frisch aufgelegten 200-Mio.-Euro-Wachstumsfonds: http://www.partechventures.com/partech-ventures-leads-the-60m-financing-round-for-made-com/
15% des Funds auf ein Pferd wären ein aggressives Bet – scheinen sich sehr sicher zu sein. Vielleicht übersehen wir ja was.
Phantasie Vergleichspreise, die man als Endkunde schnell entlarvt. Dazu eine viel zu spitze Modellauswahl, die maximal 5% der Möbelkäufer anspricht. Wird genauso floppen wie myfab,