War der Prime Day schon bei der Premiere im Sommer 2015 der mutmaßlich erste Milliardentag in der Amazon-Geschichte, so soll es diesmal nochmal 60% mehr an Bestellungen gegeben haben (“Amazon’s Prime Day is the Biggest Day Ever”):
“The second annual Prime Day was the biggest day ever for Amazon. Amazon today announced customer orders surpassed Prime Day 2015 by more than 60% worldwide and more than 50% in the U.S.“
Im Unterschied zum Vorjahr hat Amazon die absolute Zahl der bestellten Produkte nicht mehr veröffentlicht. Diese lag 2015 bei 34,4 Millionen.
Was Amazon beim 2. Prime Day anders gemacht hat, hatten wir bereits in den Early Moves kurz zusammengestellt.
Zunehmend nimmt Amazon seine Marktplatzhändler in die Pflicht. Irgendwer muss die Zeche ja schließlich zahlen. Bemerkenswert bleibt aber, was Amazon hier mitten im Sommer auf die Beine stellt.
Bewusst inszeniert Amazon den Prime Day als Stammkunden-Event, um ähnlich wie Rakuten mit dem Shopping Marathon (“Wenn Strategie auf Wirklichkeit trifft (II)”), neue Vielbesteller als Stammkunden zu gewinnen. Etwas, was Trittbrettfahrer wie Walmart oder Ebay offenbar weiter nicht verstehen (“eBay Jab in Response to Amazon Prime Day”).
Neben dem Prime Day hat Amazon inzwischen die wöchentlichen Prime Deals eingeführt, die immer donnerstags laufen.
Über den Prime Day hatten wir u.a. in den Exchanges #105 (“Insights aus 20 Jahren Teleshopping”).
Frühere Beiträge zum Thema:
- Amazon und der erste Milliardentag in der Geschichte
- Rakuten Shopping Marathon: Wenn Strategie auf Wirklichkeit trifft (II)
- Exchanges #105: Insights aus 20 Jahren Teleshopping
Kategorien:Amazon, Live Shopping
Gibt es auch Zahlen für Deutschland? Die Zahlen von Amazon sind ja “global”. Es wäre sicher interessant, etwas über Zuwächse und Warengruppen mit regionalem Bezug zu erfahren.
http://amazon-presse.de/Top-Navi/Pressetexte/Pressedetail.html?pid=42e7130d-fc2b-441e-9d55-97f37ef6daf5
“Am 12. Juli, von 0:00 Uhr bis 23:59 Uhr, wurden mehr als 7 Millionen Produkte verkauft. Der Prime Day bei Amazon.de ist somit erfolgreicher als jeder Cyber Monday oder der Black Friday. Er übertrifft zudem deutlich den bisher erfolgreichsten Tag, den 14. Dezember 2015, an dem 5,4 Millionen Produkte verkauft wurden.”
Inwiefern werden denn die Marktplatzhändler mit einbezogen?
die Marktplatzhändler stellen einen Gutteil der (Schnäppchen-)Angebote (u.a.)
Könnten wir gar nicht machen, da ist zu wenig Spielraum für extreme Rabatte.
deswegen ja auch “die Zeche zahlen” ;-) Dürfte für die meisten eher ein Zuschussgeschäft sein.
Nur warum sollten die Händler das dann machen? Kundenbindung gibts ja praktisch nicht. Also ist das nicht mal eine Investition in die eigene Kundenbasis.
Dabeisein ist alles :-) Amazon wird sicherlich zugkräftige Verkaufsargumente haben. Aber man sieht ja an den Testimonial-Aussagen, wer da mitmacht …
Also frei nach dem Olympischen Gedanken. Ja na gut, das können gern die anderen machen ;) Für Händler wie Kavaj mags ja passen.
Ich konnte nicht beobachten, dass die Marktplatzhändler einen Großteil der relevanten Deals gestellt hätten. Die guten Angebote, die Kunden ziehen, kamen nach wir vor aus dem Retail Bereich.
“Sellers Generated Half of Amazon Prime Day Deals”
http://www.ecommercebytes.com/cab/abn/y16/m07/i15/s02
Das mag sein, aber so wie ich es zumindest auf der deutschen Amazon Seite beobachten konnte, haben die Merchants eher Long Tail Deals beigesteuert, die wahrscheinlich trotz des hohen Anteils bei der Anzahl der Deals einen eher niedrigen Umsatzanteil am Prime Day ausgemacht haben – und man damit nicht davon sprechen kann, dass die Händler “die Zeche zahlen müssen”.
Was mich interessieren würde, wie viele Neuanmeldungen für Amazon Prime gab es bei Amazon DE? Denn das ist ja der Hauptgrund für den Prime Day.