Für Windeln.de ist 2016 ein verlorenes Jahr, das inzwischen ganz im Zeichen der Restrukturierung steht (“Falling Star: Wie sich Windeln.de angreifbar macht”):
Heute gab es ein umfassendes Update des Schlamassels (PDF), in dem Windeln.de gerade steckt:
Dabei hat Windeln.de seine Umsatzprognose für 2016 abermals reduziert – auf nun “190 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro”. 2015 lag der Umsatz bei 179 Mio. Euro.
Mit 66 Mio. Euro in der Kasse und einer Kreditlinie von 14 Mio. Euro geht Windeln.de weiter davon aus, dass es die Kurve nochmal kriegen wird.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Falling Star: Wie sich Windeln.de angreifbar macht
- Falling Star: Kann sich Windeln.de wieder gesundschrumpfen?
- Windeln.de mit 179 Mio. € (+76%), davon 72 Mio. € (+63%) in DACH
- Exchanges #146: Windeln.de und die Falling Stars
Kategorien:Food, Shopboerse
Unglaublich, wie nach dem Börsengang alles auseinander fliegt. Das Timing des IPO war top, alles andere nicht.
Die brandeins story aus dem Dezember letztes Jahr liest sich wie blanker Hohn.
https://www.brandeins.de/archiv/2015/geschwindigkeit/windeln-de-babyprodukte-voll-im-soll/
„Wir überheben uns nicht, weil wir zwar schnell sind, aber nicht panisch. Panik bricht dann aus, wenn unerwartete Dinge passieren. Es geht also darum, das Wachstum erwartbar zu machen. Und das gelingt uns offenbar recht gut.“
Alles, was man dieses Jahr gesehen hat, kann man eigentlich nur noch als blanke Panik bezeichnen.
“Die Gründer folgen einem genauen Business-Plan. […] Er werde seitdem jährlich überarbeitet. Bislang seien die Abweichungen nicht beträchtlich gewesen.”
Eieiei – jetzt ist es 0 Wachstum in Q3 und gleichzeitig eine Verschlechterung des Ergebnisses – als Aktionär wuerde ich mich sehr veralbert fühlen. Die Ablenkung mit China und Oktober lief aber gut finde ich unseriös im Zwischenbericht.
0 Wachstum ist angesichts des negativen EBITS ja keine schlechte Nachricht. Mehr Wachstum hätte noch mehr Geld verbrannt. Das grundsätzliche Problem bleibt, dass das Geschäftsmodell von windeln.de nicht funktioniert. Die Kernprodukte lassen sich nicht zu Eigenmarken machen, eine Umsatzhöhe wie Zooplus, bei der man tatsächlich Profitabilität erreichen könnte, scheint nicht erreichbar.
Der einzige Asset ist die Lieferkette nach China.