Alexander Graf bringt in seinen Vorträgen ganz gut auf den Punkt, was traditionelle Unternehmen von “digital” getriebenen unterscheidet. So auch bei der Eröffnung der zweiten Code.talks Commerce, wo sich die CTOs der Wachstums- und Innovationstreiber vergangene Woche (über-)trafen, um mit spannenden Themen und Projekten auf sich aufmerksam zu machen und so zum Beispiel neue Mitarbeiter zu locken.
Bist du noch Händler oder was?
Während sich traditionelle Unternehmen/Handelshäuser noch stark über ihre angestammten Produkte und Services definieren und den Fokus auf die Webseite legen, definieren sich “digital” getriebene Anbieter (auch im E-Commerce) zunehmend über ihre Daten- und Technologiekompetenz und leben von ihren Ambitionen und dem Kundennutzen, den sie mit ihren Anwendungen stiften wollen.
Hierbei verschwimmen dann oft auch die Grenzen zwischen Händler und Service-Anbieter (“Mehr als Handel: Die Highlights von der K5 Berlin #K5BLN”).
Die Shoptech-Herausforderung in einer Plattform-Welt
Eines wurde bei den Code.talks Commerce deutlicher denn je (“Exchanges #125: Mobile Shoptech”): Konventionelle Shopsysteme spielen bei den digitalen Wachstumstreibern eine geringere Rolle denn je. Moderne Shoptech-Lösungen müssen in einer Plattform-Welt mit ihren Services und Anwendungen erheblich mehr ermöglichen als nur ein “Shop”-System.
Nicht zuletzt auch deshalb setzen bei den Newcomern von About You bis Zalando ebenso wie bei den Alteingesessenen von Otto bis Breuninger (“Die Breuninger Online-Story auf der #K5BLN”) inzwischen mehr denn je auf Eigenentwicklungen.
Andere bauen auf Framework-Technologien wie Spryker, die sie um relevante Komponenten ergänzen. Open Source Lösungen sind in der aktuellen Shoptech-Debatte kurioserweise kein großes Thema mehr.
Food und Fashion als Treiber
Treiber der Shoptech-Revolution sind ganz klar die Player der Food- (“HelloTech”), vor allem aber der Fashion-Industrie, die nicht nur mit neuen Services aufwarten, sondern sich auch den Herausforderungen der Geräteexplosion stellen müssen und sich in der Datenhaltung und im Zugriff auf ein neues Frontend-Verständnis einstellen müssen.
Bei Exciting Commerce plädieren wir seit jeher für eine strikte Trennung der Kundenansprache von der Backendwelt (“Quo vadis Shoptech 2025: Krückentechnologien forever?”).
Die organisatorischen Herausforderungen
Mit dem technologischen Fortschritt stellen sich bei allen digitalen/Plattform-Playern auch die organisatorischen Herausforderungen. Während Zalando weiter auf Radical Agility setzt (“Wie kommt Zalando mit dem radikalen Umbau voran?”), hat About You bei den Code.talks Move vorgestellt hat, das in anwendungsorientierten “Units und Circles” eine durchlässige Organisation ermöglicht. Siehe auch den Weg von Hellofresh (“HelloTech: Wie sich HelloFresh zur Tech-Company wandelt”).
Die CTOs von About You, Lesara und Breuninger sind auch im Programm der K5 am 22./23. Juni in Berlin vertreten, wo Shoptech traditionell ein Thema ist.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Zalando Build: Was sucht Zalando an Fashtech-Partnern?
- HelloTech: Wie sich HelloFresh zur Tech-Company wandelt
- Quo vadis Shoptech 2025: Krückentechnologien forever?
- Exchanges #164: Zalando als Tech-Company 2017
- Exchanges #125: Mobile Shoptech
Kategorien:Shoptech
Wäre jetzt noch cool, etwas über die Shoptech-Highlights zu erfahren, so wie es die Überschrift verspricht, statt dieses Blabla.