Keine 100 Tage im Amt greift der neue Otto-Konzernvorstand (“Kay Schiebur soll Services-Vorstand der Otto Group werden”) bei Hermes durch und entlässt CEO und COO bei Hermes Deutschland (“Olaf Schabirosky übernimmt Führung von Hermes Germany”).
Die deutsche Hermes-Führung hatte sich von den jüngsten Marktentwicklungen besonders überfordert gezeigt und angesichts der – für Hermes offenbar unerwarteten – Paketflut zuletzt Obergrenzen eingeführt und kräftge Preiserhöhungen angekündigt.
Der neue Services-Vorstand steht im Otto-Konzern vor der schwierigen Aufgabe, die Versäumnisse aus der Ära Schneider (“Der scheidende Hermes-Chef rechnet mit Zalando & Co. ab”) aufzuarbeiten und dabei nicht zuletzt das Hermes-Paketgeschäft auf Vordermann zu bringen.
Auch DHL hat gerade erst seinen langjährigen Post- und Paketvorstand entlassen und ist ebenfalls dabei, die Strategie zu überdenken.
Mehr zur Lage in der Versand- und Zustelllogistik auch in den Exchanges #186 (“Die Logistik am Limit 2017/18”).
Frühere Beiträge zum Thema:
- DHL 2025: Kann sich DHL in der Zustellung neu erfinden?
- DHL will/muss nun doch stärker ins Paketgeschäft investieren
- DHL sucht neuen Vorstand für das Post- und Paketgeschäft
- Könnten DHL, Hermes & Co. mehr sein als Paketschubser?
- Exchanges #186: Die Logistik am Limit 2017/18
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Naja, das mit den Obergrenzen und den Preiserhöhungen hat sicher nicht gerade für positives Marketing gesorgt, aber sowohl der DHLer als auch die Hermes-Cheffes sind wohl in erster Linie wegen der lausigen Finanzergebnisse gegangen. Und wenn man trotz (oder wegen?) der Paketflut rote Zahlen schreibt, sitzt das Problem offensichtlich tiefer. Wir spannend zu sehen, was die ersten (nächsten) Massnahmen der neuen sind. Preiserhöhungen werden aber sehr sehr sicher kommen.