Hat die Börse die Media Saturn Filialen längst abgeschrieben?

Media Saturn bleibt das beherrschende Thema diesen Monat. Und sollten die Anteilseigner gehofft haben, nach dem Rauswurf der Führung würde sich der Kurs erholen, so ist die Rechnung nicht aufgegangen. Hat also die Börse die Media Saturn Filialen längst abgeschrieben?

Wenn ich gefragt werde, was Media Saturn tun soll, so antworte ich seit 15 Jahren dasselbe: „Läden dicht machen und online Gas geben.“ Und zwar beides zugleich und unabhängig voneinander. Nur so hätte Media Saturn noch eine dauerhafte Chance.

Der aktuelle Börsenwert von Media Saturn unterstreicht diese Einschätzung. Eine Bewertung von 1,66 Mrd. Euro berücksichtigt defacto weder die Filialumsätze noch die Online-Umsätze zur Gänze, die noch viel zu stark von den Filialen abhängen:

In der aktuellen Verfassung wäre Media Saturn als Online-Player nicht überlebensfähig. So bleibt Media Saturn jetzt also noch bis Jahresende, um zu zeigen, dass die bisherige Strategie aufgeht. Ansonsten droht die Übernahme oder die Zerschlagung („Was plant Freenet jetzt mit Media Saturn?“).

Denn auch eine neue Führungscrew hat nicht mehr allzu viele Möglichkeiten, um Media Saturn aus der Krise zu führen und den (Börsen-)Wert wieder zu steigern. Sie könnte in großem Stil Filialen verkaufen, damit etwas Geld in die Kasse kommt. Aber sonst? Media Saturn hat zuletzt alles dicht gemacht, was noch irgendeine Perspektive geboten hätte.

Insofern kann man gespannt sein, ob und wie Media Saturn aus dem aktuellen Schlamassel herausfinden will. Siehe auch die Exchanges #163 („Was soll aus Media Saturn werden?“).

Die Media Saturn Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr will der scheidende Finanzchef am Donnerstag (25.10.) präsentieren.

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Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

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