Auf die Studie "Understanding Online Shoppers in Europe" (PDF) kann man gar nicht häufig genug hinweisen, ist sie doch die erste, die zeigt, wie der Online-Markt aus mindestens zwei komplementären (Teil-)Märkten mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen besteht.
"Two segments with a natural affinity for online shopping emerged across most product
categories.
“24-hour shoppers” love shopping and use the Internet
to explore new ideas as well as to look for goods and services. “Time-pressed optimizers”
find the Web a quick and hassle-free way to buy the things they need.
Retailers must determine which segments to pursue and then develop strategies that cater
to the needs of those segments online. In the apparel industry, for example, we identified
seven consumer segments (Exhibit 2)."
In den USA zeigt sich, dass erste Top 500 Händler darauf reagieren und ihre Sortimente unterschiedlichen Zielgruppen ganz unterschiedlich darbieten (s. Smartbargains vs. Rue La La oder Buyz vs. Bidz vs. Modnique)
Speziell zeigt sich an dem Chart aber auch, wie online-affin (bzw. offline-avers) der deutsche Markt im internationalen Vergleich ist.
Bei der Offenheit der Deutschen für den Online-Kauf ist und bleibt es verwunderlich, wie verhalten der Handel das Thema immer noch angeht und wie wenig der deutsche (Online-)Handel aus seiner Führungsrolle macht.
Bei einer derartig aufgeschlossenen Bevölkerung müssten die deutschen Anbieter die Innovationstreiber im E-Commerce schlechthin sein.
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- Fashion Commerce: Der Strukturwandel in der Modebranche
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Kategorien:exceed, Shopboerse, Social Commerce
Sehr spannende Studie. Ich habe den Eindruck, dass die Händler oft die 15 % “Bargain Hunters” pauschal als “das” Internet sehen. Das Thema Preis wird ja auch permanent in den Vordergrund geschoben.
Gibt es eigentlich Erkenntnisse, wie sich Männlein und Weiblein verteilen? Im Versandhandel hat man über Jahrzehnte ja gelernt, unterschiedliche Typen unterschiedlich anzusprechen. Das ist ein zentrales Thema auch der Katalog-Organisation. So weit, dass man von “männlichen” und “weiblichen” Katalogen spricht.
In jedem Fall sollte so eine Zahl mal Kreativität freisetzen…
Hmm. Würde mal gerne das genaue Wording der Fragen für die Umfrage von McKinsey in Deutsch und Englisch sehen und vergleichen. Ich glaub den guten Zahlen irgendwie nicht ;)
(@Martin Gross-Albenhausen)
Am Spannendsten an der Studie finde ich, dass sie die (Kunden-)Potenziale verdeutlicht. Wäre wirklich mal interessant, die real erzielten Online-Umsätze den Kategorien zuzuordnen. Da dürfte es zu der ein oder anderen Diskrepanz kommen.
Interessante Studie: Nimmt man die Zahlen ernst, dann müsste ja für Deutschland im Online-Handel ein Potential von ca. 37% der gesamten Retail-Umsätze liegen. In der Realität liegen wir da ja gerade bei 4-6%.
Wenn also die McK-Daten so stimmen, dann könnte folgender Umbruch bevorstehen:
1) Die Stationärhändler werden massiv (ca. -50%) Umsätze ins Internet verlieren.
2) Internet-Umsätze müssten auch in den nächsten Jahren permament weiter steigen.
Der BVH würde dann nicht mehr bei ca. 29 Mrd und einem Gesamtanteil von ca. 7% am EH-Volumen runmkrebsen, sondern da müssten eigentlich eher 140-150 Mrd stehen (ca. 37-40%).
Mein Fazit daher:
Da die MCK-Daten ja von 2008 sind, sprechen wir hier über einen Ist-Zustand. Dieser zeigt sich allerdings nicht in den Ist-Daten verschiedenster Institute.
d.h.
a) entweder muss man die McK-Daten in Frage stellen (Untersuchungsdesign, Fragestellung, empirischer Bias …) oder
b) es liegt noch soviel ungenutztes Online-Potential auf der Strasse, dass es gilt abzuschöpfen. Dazu muss man genau wissen, was hindert Leute Ihrer (McK)-Typologie nicht zu entsprechen (also online zu kaufen) und genau da gilt es anzusetzen.
Ansonsten danke für den Beitrag, hat mir geholfen mich mal mit dem Thema auseinanderzusetzen.