Society6 bietet Künstlern E-Commerce-Services zur Vermarktung

Aus den USA kommt Society6, eine Plattform, die
Nachwuchs- und Indiekünstler sehr umfassend bedienen und ihnen die Gelegenheit
bieten will, ihre Arbeiten vorzustellen, zu verkaufen und darüber hinaus
weitere Aufträge zu bekommen sowie Sponsoren für ihre künstlerische
Arbeit zu finden.

Society6

Nachdem die Nische der Marktplätze für Hand- und Selbergemachtes auf
fast der ganzen Welt so langsam recht
gut gesättigt
ist, spinnt sich der
eigentliche Gedanke, der hinter fast allen dieser
Plattformen steht, nämlich Produzenten und Käufer in direkten Kontakt
miteinander zu bringen, erfreulicherweise in eine interessante Richtung
weiter.

Society6 versteht sich als eine Art Ökosystem, auf dem
sich Künstler und Kunstunterstützer aus aller Welt einfinden und
interagieren können, dabei setzen die Gründer auf einen Mix aus Social
Networking, Crowdsourcing und Kunstsponsoring.

Hintergrundinfos zum Team und zur Entstehungsgeschichte und die Unterschiede zu ähnlich gearteten Plattformen finden sich in der Langfassung dieses Beitrags.

Beeindruckend ist die Palette an Erlösquellen und Vermarktungsmodelle, die Society6 seinen Künstlern anbietet:

Studio/Shop

Hier kann der Künstler seine Arbeiten zum Verkauf anbieten kann. Gegenwärtig können Motive als Kunstdrucke, Skins für Laptops und
iPhone/iPod und T-Shirts zum Kauf angeboten werden. Den Retailpreis und
die Marge für Kunstdrucke legt der Künstler selber fest, Society6
schlägt alle anderen anfallenden Kosten oben drauf.

Für alle
anderen Produkte stehen die Endpreise und Margen fest; von jedem dieser
verkauften Produktarten erhält der Künstler 10% (z.B. $2.20 für ein
verkauftes T-Shirt). 

Ausschreibungen/Collaborations

Society6 will es Künstlern ermöglichen,
leichter an Auftragsarbeiten zu kommen; dies geschieht durch
Ausschreibungen, Collaborations
genannt.

Hierzu erhalten Unternehmen aller Branchen die Möglichkeit,
Gesuche in Zusammenarbeit mit Society6 auszuschreiben und zu
veröffentlichen. Derzeit aktuell wäre ein Projekt von Vans
und dem Color Magazine
.

Stipendien/Grants

Eine
weitere Möglichkeit für Künstler, die eigene Arbeit zu finanzieren,
sind sogenannte Grants, also Stipendien. Diese können von Unternehmen
wie Privatpersonen gleichermassen ausgeschrieben werden.

Society6-User
bewerben sich für aktuelle Stipendien, die Vorauswahl wird durch die
Community getroffen, den Gewinner des Stipendiums wählt der Vergeber des
jeweiligen Stipendiums.

Retailpartner

Ein weiterer
interessanter Ansatz dürfte das Netzwerk der Retailpartner sein, das
Society6 beständig ausbauen will. Zwar werden bislang nur ausgewählte
Arbeiten in die Shops der Retailpartner aufgenommen, aber grundsätzlich
qualifiziert sich jede auf Society6 als käuflich publizierte Arbeit für
die Aufnahme in Partnershops.

Aktuellster Neuzugang im
Retailpartnerprogramm waren vor
rund einer Woche
Threadless,
die im neu eingerichteten Threadless-Artist Shoppe eine
kuratierte Auswahl von Arbeiten als Shirt oder Kunstdruck zum Kauf
anbieten.

Nicht minder spannend ist die Partnerschaft mit Urban Outfitters, die bereits
im vergangenen April als Retailpartner gewonnen werden konnten, und die
dafür bekannt sind, Trends der Indieszene besonders schnell
aufzugreifen. Im Urban
Outfitters Print Shop
können ausgewählte Arbeiten als Kunstdrucke
oder Skins für Laptop, iPhone und iPod gekauft werden. 

Gründer und Präsident von Urban Outfitters, Richard
Hayne, gehören unter anderem auch die sehr populären Lifestyle- und
Fashionketten Anthropologie
und Free People

Monetarisierung durch Kunstsponsoring

Society6 kommt
bislang ohne Werbeblöcke aus und plant, dass dies auch so bleibt.
Stattdessen setzt man zur Monetarisierung des Portals auf klassisches
Sponsoring
der Künste
: dafür, dass ein Unternehmen, eine Insititution oder
auch eine Privatperson ein Stipendium ausschreibt, promotet Society6 im
Gegenzug den jeweiligen Sponsor durch Namensnennung.

Disintermediation als Erfolgskonzept

Ähnlich wie Etsy hat
es sich auch Society6 zur Aufgabe gemacht, Produzenten und Kunden in
direkten Kontakt miteinander zu bringen.

Auf Etsy betreiben Designer
ihre eigenen Shops und sind von der Produktion bis zum Versand ihrer
Produkte an den Endkunden die eigenen Chefs, ganz ohne Mittelsmänner.

Und so wie Etsy sehen auch die Macher von Society6 in diesem
Disintermediationsmodell eine Chance für Kreative, in Zukunft besser von
ihrer Arbeit leben zu können: der direkte Kontakt zwischen
(Kunst-)Schaffendem und Kunden bringt nicht nur Transparenz und
niedrigere Preise für den Endverbraucher, sondern lässt dem Künstler ein
grösseres Stück vom Kuchen übrig.

Ob dieses Konzept auch in Hinblick
auf das Society6-Retailpartnerprogramm aufgehen kann, bleibt zu
beobachten.

Eine ausführliche Fassung dieses Exciting Commerce Beitrags erscheint auch auf handmade2.0.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Crowdsourcing, Social Commerce, Wunschgenau

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