Samwer Report: Wie reagiert Groupon auf die Vorkommnisse?

Mit fingierten Angeboten auf Südamerika-Kurs. Wie werden die Groupon-Verantwortlichen auf die jüngsten Vorkommnisse ("Groupon wegen unlauterer Methoden in der Kritik") reagieren?

Wird man das Vorgehen als einmaligen Ausrutscher abtun und darauf drängen, solche Methoden künftig zu unterlassen? Oder wird man darin ein strukturelles Problem sehen und die Citydeal-Übernahme kritisch hinterfragen und ggf. ganz in Frage stellen?

Groupon vs. Citydeal: Vom ersten Moment an war klar, dass hier zwei Welten aufeinander prallen. Während Groupon sich in den USA eher wertig mit einem Augenzwinkern präsentiert und auf seine Marke und auf die Qualität seiner Angebote achtet, versucht Citydeal in Europa schnell und aggressiv in den Markt zu kommen und schreckt dabei auch vor Trash-Aktionen nicht zurück. Hauptsache, sie bringen genügend Adressen.

Dass für die Groupon-Investoren die Versuchung groß war, bei Citydeal zuzuschlagen, war wenig erstaunlich. Schließlich waren die internationalen Strukturen zu verführerisch. Dass aber der Vertrauensvorschuss gleich so groß war, dass Groupon umgehend seine Marke freigab und die internationale Expansion komplett in die Hände der Berliner legte, war dann doch mehr als verwunderlich.

Wenn man sich die ersten Reaktionen der Groupon-Verantwortlichen vor Augen führt, die ob der Dreistheit der Fake-Aktionen wirklich aus allen Wolken zu fallen schienen, dann dürfte es in nächster Zeit zumindest zu dem ein oder anderen Personalwechsel, vermutlich aber auch zu einer Neuausrichtung des internationalen Geschäfts und im Extremfall zu einer Neubewertung des "CityDeals" kommen.

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Kategorien:Crowdsourcing, Live Shopping, Shopboerse

  1. Auch Groupon Deutschland hat vor etwa zwei Monaten, damals noch als Citydeal, ganz massiv 90-Prozent-Rabatte beworben (siehe http://twitpic.com/1hlq7u), von denen es bislang KEINEN EINZIGEN gab.

  2. Hier nun der richtige Link:
    http://twitpic.com/1hlq7u
    (beim vorigen Link wurde “),” als Teil des LInks interpretiert.

  3. Da waren noch viel mehr Marken bei, die es auch niemals gab. Wahrscheinlich hat man es ganz bewußt auf eine Abmahnung angelegt, um daraus noch mal Presse zu ziehen.
    Sicherlich nicht die sauberste Methode, aber verdammt effektiv!

  4. Diese Platzhalter-Deals waren in Deutschland in den ersten Monaten (Januar, Februar) für viele neu aufgenommene deutsche Städte üblich. Für jedermann, der vernünftig denkt und sich nicht nur flüchtig die Seite anschaut, war ersichtlich, dass es eben Platzhalter und keine echten Deals sind. Ich verstehe nicht, warum deswegen nun in Südamerika so ein Ballyhoo gemacht wird.

  5. Vielleicht ist die interessantere Frage, wieso sich hierzulande niemand um diese Art der Werbung schert.

  6. Wer mit einem ************* wie Herrn Oliver Samwer Geschäfte macht, ist selbst schuld.
    [Bitte keine persönlichen Beleidigungen in den Kommentaren; Anm. der Redaktion]

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