Was bringt uns X.Commerce (jenseits von Magento)?

Über die Zukunft von Magento unter Ebay kann man geteilter Meinung sein. Und auch wenn noch schwer abschätzbar ist, ob Ebay/Paypal im Alleingang, also ohne weitere Shopsystemanbieter, die nötige Marktrelevanz erreichen kann ("X.Commerce und die Schwierigkeit, Plattformen aufzubauen"), sollte man sich den X.Commerce Ansatz auf jeden Fall genauer ansehen, denn schließlich versucht das X.Commerce-Team mit dieser Initiative das Problem der aufwändigen Systemintegrationen anzugehen, das dem Handel noch allzuoft den E-Commerce verleidet.

Roman Zenner fasst das bei ecomPunk wie folgt zusammen:

"One result from this conference: X.commerce is not Magento. Rather, is is a kind of cloud-hosted service which allows to interconnect all kinds of different, ecommerce-related services, such as payment and logistics providers, different kinds of marketplaces – most notably eBay, of course! – and so on.

XPlatform

As such, the X.commerce platform is free and open to all kinds of shop systems, so in theory someone could use this technology without bringing Magento or even eBay to the table. X.commerce fabric – which is its official name – can even be downloaded and run on one’s own server. In effect, developers using this platform are independent from both Magento and eBay and in theory could go their merry ways with completely different systems."

Auf Deutsch hatte das Matthias Zeis sehr gut und ausführlich in den Kommentaren beschrieben:

"Man kann "X.commerce" verwenden, ohne sich komplett an eBay/Magento zu binden.

Fabric, dieser Hub, der alles vereint, wird zwar von X.commerce als Service angeboten, der "immer und zentral erreichbar" sein soll. Du kannst dir aber den Quellcode holen und deinen eigenen Hub aufsetzen, deine eigenen Contracts (Schnittstellen) definieren und Capabilities (Services) implementieren und das alles mit einem fremden Shopsystem einsetzen, ohne dass dir X.commerce den Saft abdrehen kann, weil du etwas Unerwünschtes tust. So stellt sich die Sache zumindest aktuell dar."

Nicht so glücklich war das Ebay-Team erwartungsgemäß mit den kritischen Einschätzungen ("X.commerce & Magento: Way to go for 21st century ecommerce?").

Deshalb haben die ecomPunks nun ein Interview mit dem Ebay-Verantwortlichen Matthew Mengerink nachgeschoben, wo man jetzt nochmal offiziell nachlesen kann, was für tolle Hechte bei Ebay am Werk sind. Keine Sorge also: Alles wird gut mit Magento & Co.!

Glückwunsch im übrigen an Alex, Kai und Roman zum erfolgreichen Start von ecomPunk. Die E-Commerce-Branche kann ein paar aufmüpfige Stimmen gut gebrauchen.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Ebay, Open Source, Shoptech

1 Antwort

  1. Mir ist leider immer noch nicht klar für was ich X-Commerce jetzt in der Praxis sinnvoll anwenden soll?
    Kann mal jemand ein Beispiel machen!
    Produkte zu eBay einstellen und Zahlungen mit Paypal abwickeln kann ich ja auch jetzt schon.
    Wendet das schon irgendjemand an? und wenn ja, für was?
    Kostet X-Commerce in der Cloud gehostet eigentlich was? Interessantes Thema aber leider noch viele Fragezeichen!

  2. Danke für die Blumen!
    Wir geben uns Mühe das ganze commerce Thema etwas radikaler aufzugreifen und die Veränderungen am Markt einzufangen. Einen Fokus wollen wir dabei auf die Personen hinter den Trends und dem Wandel im Handel legen. Viele davon sind auch in Deutschland bzw. Europa zu finden, so dass wir durch die englische Sprache eine Aufmerksamkeit international aufbauen möchten.
    Aber wir haben ja gerade erst angefangen!

  3. Andy,
    die Idee dahinter ist, dass es eine zentrale Austauschplattform mit einem mehr oder weniger universellen Kommunikationsformat geben soll. Hast du einmal deinen Shop beispielsweise an diese Plattform angedockt, solltest du idealerweise alle Dienste bespielen können, die an der Plattform teilnehmen. Anstelle von 1:1-Verbindungen zu PayPal bzw. eBay hast du dann eine 1:n-Verbindung zum X.commerce-Universum. So die Theorie :)
    Gruß,
    Roman

  4. @Andy: es ist so, wie Roman gesagt hat. Als Demo wurde anhand von Magento zum Beispiel gezeigt:
    – Multi-Channel-Vertrieb: wenn du deine Produkte in Magento eingeklopft hast, kannst du im Backend in einen Punkt „Channels“ gehen, die gewünschten Produkte auswählen und sie in verschiedenen Vertriebskanälen wie eBay anbieten.
    – Analyse & Reporting: im Magento-Backend war Adobe Omniture bzw. SiteCatalyse eingebunden, mit dem die Umsätze segmentiert nach Quelle (Newsletter, Direct Traffic, …), Kampagnen usw. analysiert werden können.
    Ähnlich soll man Tools für Online-Marketing (z.B. Kenshoo), Vertrieb usw. einbinden können.
    Die Innovation bei PayPal nennt sich „PayPal Identity“ – ein Shop-/Website-übergreifender Dienst vergleichbar mit Facebook Connect oder OpenID, aber eben für den Einkauf. Du hinterlegst einmalig deine Rechnungs-/Versandadressen, Zahlungsdaten usw., ohne sie auf jeder Website eingeben zu müssen. Das hat mit X.commerce nichts direkt zu tun.
    Nach allem was man gehört hat ist die Verwendung von X.commerce (bzw. genauer gesagt X.commerce Fabric) kostenlos.

  5. Sehe ich das falsch oder ist das im Prinzip wie OXID efire nur eben für alle Shop-Systeme?

  6. @Roland Ja, aber hoffentlich nur im ganz entfernten Sinne prinzipiell. oxid efire ist ja eher ein exklusiver Zirkel für einige DL. Und davon sind viele auch noch extrem lausig und teuer angebunden. Den Mehrwert verstehen ja selbst die Mitarbeiter von Oxid nicht. Wenn X.Commerce hier einen offen Ansatz fährt und gleichzeitig die Anbindung in der Hand der jeweiligen DL liegt hat das sicher eine Zukunft. Nahtlose Plug-and-Play Anbindungen sind sicher die Zukunft.

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