“Übernimm uns doch, Birchbox, übernimm uns doch endlich”, signalisiert Glossybox in seiner jüngsten Pressemitteilung, sonst werden wir dir als “Weltmarktführer im Bereich Beautyboxen” aber ganz schön gefährlich werden:
“Wir beschäftigen über 300 Mitarbeiter und sind mittlerweile in 15 Ländern aktiv. Rund um den Globus ergänzt GLOSSYBOX die Beauty-Cases der 200.000 Kundeninnen und Kunden.
Dass wir jetzt die zweimillionste GLOSSYBOX verschicken konnten, ist ein schöner Meilenstein kurz vor Ende eines sehr erfolgreichen Jahres.
Die Beauty Trend Holding GmbH ist derzeit mit insgesamt 55 Millionen Euro finanziert. Zu den Investoren gehören Rocket Internet, Holtzbrinck Ventures und Investment AB Kinnevik.”
Immer wenn ein Samwer-Startup freiwillig mit Zahlen an die Öffentlichkeit geht, sollte einen das hellhörig machen: Bei kalkulierten 15 Euro pro Box hat Glossybox bisher einen Umsatz von 30 Mio. Euro eingefahren. Da kann sich jeder selber ausrechnen, wie lange die eingesammelten 55 Mio. Euro reichen.
Da käme natürlich jetzt ein Groupon-Stunt gelegen. – Wir halten den Atem an und sind gespannt, obs nochmal gelingt.
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Kategorien:Samwer Report, Shopboerse
Was bei den Zahlen auch noch in den Hintergrund tritt, ist die Anzahl der Abonnenten. Wenn man in 15 Ländern aktiv ist und da sicherlich die grössten europäischen Länder (D, F, ES, UK, …) darunter sind, kann man von einem 200 Mio. Kunden-Markt ausgehen. Vor diesem Hintergrund sind 200.000 Abos eher wenig. Und dann ist auch noch die Frage, wie viele von den Kunden auch noch ein 2. Jahr abonnieren.
Birchbox wird die Probleme des Geschäftsmodells sicherlich selbst am besten kennen, um sie mit einer Übernahme noch weiter zu skalieren.
Entweder Glossybox schafft selbst den Durchmarsch und wird profitabel und /oder schafft den Börsengang. An eine Übernahme durch einen Konkurrenten glaube ich eher nicht. Ich denke, die Samwers haben spätestens nach der Groupon-Sache auch in den USA einen gewissen Ruf.
Fällt eigentlich keinem auf, dass Glossybox “Kundeninnen” statt “Kundinnen” schreibt? Und das bei einer Firma, die hauptsächlich Frauen als Zielgruppe hat. Nichts Weltbewegendes, aber schon irgendwie … na ja… doof.