Als selbst der HDE den Hockeystick für den Online-Handel entdeckte

Wie lange wollten uns die Handelsverbände weismachen, dass das alles nicht so wild wird mit dem Online-Handel, dass er bestenfalls linear und wenn überhaupt, dann maximal auf 20% des Einzelhandelsvolumens wachsen würde – aber selbst das erst irgendwann einmal, in ferner, ferner Zukunft.

Doch so schnell ändern sich die Zeiten: Inzwischen beginnt selbst der HDE, den Hockeystick für den Online-Handel zu entdecken (“HDE bestätigt Umsatzprognose für 2014 – E-Commerce als Wachstumsmotor”): Satte 5,7 Mrd. Euro Umsatz soll der Online-Handel den Ladenbetreibern alleine in diesem Jahr abnehmen – nach 3,6 Mrd. Euro im letzten Jahr:

hdeprognose2014

Kein Wunder also, dass die Panik im Handel steigt (“Die erste Todesliste für den stationären Einzelhandel”) und dass das Hasswort auf den Charts mit den größten Sorgen (PDF) inzwischen in überdimensionalen Lettern prangt:

hdetopthemen

Um zu verstehen, warum der Einzelhandel heute so hoffnungslos hinterherhinkt, muss man sich nur vor Augen führen, was den deutschen Einzelhandel noch 2012 bewegt hat (PDF), geschweige denn 2011 oder 2010. So richtig ernst nimmt man den Online-Handel (als Bedrohung) erst seit dem letzten Jahr:

hdebewegt

Selbst, als wir im Sommer 2011 das erste Hockeystick-Szenario für den Online-Handel veröffentlicht haben, gingen noch alle von einem sehr kontinuierlichen, linearen Online-Wachstum aus, obwohl die zugrundeliegenden Faktoren nach der Quelle-Pleite längst in eine andere Richtung deuteten.

Die K5 Konferenz gibt es nicht zuletzt auch deshalb, weil wir dem Online-Handel sehr gezielt die neuen Marktdynamiken und die immensen Möglichkeiten vor Augen führen wollten, die der Marktdruck (sprich: die Internetnutzer) auf der einen Seite und das Augenverschließen der Alteingesessenen auf der anderen Seite boten – und weiterhin bieten:

hockeystick21

Nicht ohne Grund haben wir für die K5 als Symbol zwei sich kreuzende Hockeysticks gewählt: Denn bis zu einem Online-Volumen von 100 Mrd. Euro lohnt es sich, auf starkes Marktwachstum zu setzen und – wie die nächsten Zalandos – entsprechend Gas zu geben.

Anschließend, also in etwa vier bis fünf Jahren, muss sich die Online-Branche langsam Gedanken machen, wie sie die Kurve kriegen will und wo die Reise dann langfristig hingehen soll. Doch wo wir dann stehen werden, ist heute noch schwer absehbar (wie der Blick zurück zeigt).

Deshalb wäre es in solch abrupten Wachstumsphasen, wie wir sie gerade erleben, geradezu fatal, sich – wie von stabilen Marktumfeldern gewohnt – von Best-Practices, vermeintlichen Erfolgsfaktoren oder Patentrezepten leiten zu lassen, wie sie vielerorts propagiert werden. Denn marktseitig kann noch alles passieren. Stattdessen gilt es, die Augen und Ohren möglichst weit offen zu halten, mit allem, aber auch wirklich allem zu rechnen und sehr opportunistisch die sich bietenden Chancen zu ergreifen und das Zögern und die Schwächen anderer konsequent auszunutzen.

Auf der K5 (siehe Trailer) präsentieren sich wieder viele von denen, die genau das getan haben und auch weiterhin tun: Von Zooplus bis About You, von Juwelo bis Glossybox, von Windeln.de bis Babyartikel.de und von Westwing bis DeinDeal haben wir diesmal ein so breites Spektrum an Innovations- und Wachstumstreibern, über alle Branchengrenzen hinweg, wie noch nie – mit Speakern, die größtenteils 10 Jahre und mehr Online-Erfahrung mitbringen.

Noch bis zum Wochenende gibt es K5 Tickets für Händler und interessierte Marken/Hersteller für 249 Euro, anschließend erhöht sich der Preis schrittweise auf den regulären Preis von 499 Euro.

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