Buch/Handel 2020: Samsung – die kommende Macht im Publishing?

samsung

„As books continue to reach consumers in various electronic forms, we strive to deliver the most advanced and innovative device options that embrace new forms of creative storytelling and content.“

Mit diesen Worten kommentierte Samsung-Marketingchef Younghee Lee den Status des Herstellers als erster „Innovation Partner“ der Frankfurter Buchmesse.

Good eReader wirft anlässlich des Messeauftritts einen Blick auf die bisherigen Aktivitäten von Samsung im Publishing-Bereich, zu denen u.a. Kooperationen mit Kobo, Marvel, Barnes & Noble und Amazon gehören.

Konsequent richtet der Hersteller bei seinen Geräten ein Augenmerk auf Lesefunktionen – was Samsung mit seinem großen Marktanteil im Smartphone- und Tablet-Bereich zu einem ernstzunehmenden Player im Publishing macht.

Neue Vertriebsmodelle

Sobooks hat wie angekündigt zur Buchmesse die Beta-Phase beendet und setzt zum offiziellen Start vor allem auf die Zugkraft meinungsstarker Titel zur Netzkultur.

sobooksVom Angriff auf Amazon ist Sobooks zwar noch weit entfernt und auch die Social-Reading-Funktionen müssen erst anlaufen. Jedoch dürfte der gemeinsam mit der FAZ lancierte „digitale Lesesaal“ dem Startup bald größere Nutzerzahlen bescheren. (via Buchreport)

Virenschleuder-Preis: Für originelles und effektives Buch-Marketing im Netz wurden am Rande der Buchmesse die Chemnitzer Buchhandlung Lessing und Kompanie, die Pinakotheken im Kunstareal München sowie die Autorin und E-Verlegerin Zoë Beck mit dem Virenschleuder-Preis ausgezeichnet. (via Buchreport)

Hachette: Die amerikanisch-französische Hachette Book Group hat ein Author and Agent Portal gestartet, das mit Verkaufsdaten und bibliographischen Infos mehr Transparenz liefern und Marketinganstrengungen erleichtern soll. Man könnte fast denken, dass Amazon hier unfreiwillige Schützenhilfe lieferte… (Pressemitteilung)

Crowdsourcing: Immer mehr Verlage setzen bei der Auswahl von neuen Titeln auf die Einbindung der Crowd, so auch Droemer Knaur, Egmont und Oetinger. Smart Digits vergleicht die Lösungen der drei Verlage und kommt dabei zu einem differenzierten Fazit:

„Um den Input der Crowd erfolgreich in die Verlagswertschöpfung einzubinden, müssen eine Vielzahl unterstützender Maßnahmen durchgeführt werden. (…) Die Integration der Konsumenten in die Wertschöpfung erhöht allerdings die Kenntnis über die Kundenbedürfnisse.“

Amazon-News

kindlescoutKindle Scout: Amazons crowd-basierte Publishing-Initiative ist unter dem Namen Kindle Scout offiziell gestartet. Autoren sollen dort in einem einfachen Prozess Manuskripte einreichen, die von Lesern bewertet und schließlich vom Amazon-Publishing-Team zur Veröffentlichung ausgewählt werden. (via The Bookseller)

AmazonCrossing: Mit englischsprachigen Ausgaben von Titeln wie Oliver Pötzschs „Die Henkerstochter“ kann Amazons Übersetzungsprogramm AmazonCrossing bereits eindrückliche Erfolge vorweisen. An der Frankfurter Buchmesse hat der Online-Händler sein Engagement für die Gewinnung weiterer fremdsprachiger Titel noch einmal erhöht. (via Publishing Perspectives)

Mehr zu den Publishing-Ambitionen von Amazon auch in den Exchanges #69 (“Das Amazon-Jahr der Durchbrüche”).

Neue Erzählformen

„But to see technology purely as a threat to books risks missing a key point.”

Der Economist beschäftigt sich in einem ausführlichen Essay mit der Zukunft des Buchs. Neben vielen richtigen Erkenntnissen zu den Herausforderungen für Verlage und Autoren gibt es darin auch gute Beispiele für neue, weitergedachte Formen des Buchs.

Der Deutsche eBook Award wurde erstmals an der diesjährigen Buchmesse verliehen und wirft ein Schlaglicht auf zwei spannende Buchprojekte: das mithilfe von iBooks von einem 17-jährigen Schüler realisiert interaktive Lehrbuch „Physik 7“ sowie der als App umgesetzten Biografie des Judenretters Carl Lutz. (Deutscher eBook Award)

Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).

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