Kleiderkreisel rollt nach 20 Mio. Euro Runde eigenes Bezahlsystem aus

Warum bekommt ein Kleiderkreisel von hochkarätigen VCs zunächst 5 Mio. Euro und dann Anfang des Jahres weitere 20 Mio. Euro Wachstumskapital?

Wie bei Etsy („Etsy Launches In-Person Payments for US Sellers“) scheint auch bei Kleiderkreisel das Thema Payment des Rätsels Lösung zu sein („BALD: Das Kleiderkreisel Bezahlsystem kommt“).

kleiderkreiselNachdem das Bezahlsystem ein Jahr lang international getestet wurde („Secure payments and shipping are here!“), soll es nun auch in Deutschland ausgerollt werden („Sicheres Bezahlsystem auf KK: Warum?“):

„Heute werden gerade mal 20% aller Kleiderkreisel-Kosten (das Team, Server, usw.) durch Einnahmen aus Werbung oder anderen Diensten abgedeckt.Der Rest wird durch unsere Investoren finanziert. Das heißt, wir stehen noch nicht auf eigenen Beinen.“

Die deutschen Nutzerinnen sind außer sich und haben für heute zum Warnstreik aufgerufen („1. Warnstreik Bezahlsystem (Sonntag 12-22 Uhr)“) und zugleich auch eine Bürgerpetition gestartet („Kleiderkreisel: Bei den Wurzeln bleiben – gegen die Kommerzialisierung“).

Nachdem Ebay das Feld geräumt hat, schießen mobile Second-Hand-Plattformen wie Pilze aus dem Boden. Ihren Anspruch haben die Kleiderkreisel-Gründer kürzlich wie folgt untermauert:

„Unser Ziel ist es, Second-Hand weltweit zur ersten Wahl zu machen.

Wir wollen erreichen, dass man bei jedem Kleidungskauf zunächst auf Kleiderkreisel sucht, ob es das neue Wunschteil bei einem anderen Mitglied gebraucht und günstiger gibt.

Davon profitieren dann nicht nur Käufer und Verkäufer, sondern es sorgt nebenbei auch für weniger Neuproduktion und schont damit Ressourcen.“

Mehr zu Kleiderkreisel/Vinted auch bei Wikipedia.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Die neuen Händler, Ebay, Make Economy

1 Antwort

  1. Kleiderkreisel nutzt für sein Bezahlsystem offenbar Mangopay (http://www.mangopay.com/) von Leetchi (http://www.leetchi.com); siehe auch: http://t3n.de/news/mangopay-moderne-payment-losung-461296/

  2. Ich finde das gut! Aber nur, wwenn das System Kreditkartenrückbuchungen (wie auch bei paypal) unterstützt. Ich habe leider in letzter Zeit immer wieder scheinbar betrügerische Verkäuferinnen, die das Geld einheimsen und die Artikel dann nicht abschicken…

  3. Hab über die Nachteile ebenfalls einen Bericht geschrieben auf http://takeyourchancehoney.blogspot.de/

  4. Das Dürfte in nächster Zeit spannend werden. Kleiderkreisel lebt vom gefühlten Zusammenhalt. Ich war immer wieder erstaunt, wie reibungslos das funktionierte. Es werden unversicherte Briefe/ Warensendungen ohne Sendungsverfolgung/ Empfangsbestätigung versendet und das Geld wird einfach überwiesen. Würde man so etwas bei ebay machen, würde jeder jeden Betrügen. Aufgrund der Größe vom Kleiderkreisel funktioniert dieses System aber auch hier immer schlechter und irgendwann muss man auch Geld verdienen bzw. zumindest die Verluste verringern. Dies stößt jedoch auf erheblichen(!) Widerstand. Bei KK wird es deshalb in den nächsten Monaten noch hoch her gehen.

    PS: Ähnlich war es auch als Mitfahrgelegenheit.de ein Bezahlsystem mit Provision eingeführt hat.

  5. Interessant auch, wenn beim Vermarkter in .de Glam die Hälfte der 120 Mio PIs wegfallen, weil Werbung nicht mehr geschaltet werden muss und soll. Dann können die auch gleich dicht machen.

  6. Ich bin gespannt, wie sich diese Umstellung im Bezahlsystem dauerhaft auf die wirtschaftliche Position von Kleiderkreisel als größte Second-Hand-Börse für Kleidung in Deutschland auswirken wird. Kleiderkreisel ist mehr oder weniger aus dem nichts entstanden und hat sich sehr rasant entwickelt. Jedoch kann es jetzt genauso gut zu einen rasanten Abstieg kommen, da die ursprünglichen Werte der Plattform verletzt werden. Durch die Kommerzialisierung der Website wird zwar mehr Sicherheit geboten, der oben genannte „gefühlte Zusammenhalt“ geht dabei aber verloren.

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