Vielbesteller treiben bereits ein Drittel des Online-Marktes

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Das Kölner Omnichannel Institut („Exchanges #135: Der Ruf des IFH/ECC Köln“) hat die Online-Shopper entdeckt und gibt nun erstmals in seiner Geschichte Studien heraus, die das Verhalten der Vielbesteller untersuchen, die bevorzugt online und/oder bei Amazon shoppen.

Demnach stehen die „Heavy-Online-Shopper“ des ECC wahlweise – und so genau geht das ja bekanntlich nicht in Köln – für 14,2% der Online-Shopper und machen 28,2% des deutschen Online-Handels:

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Oder aber, so die jüngste ECC-Studie für Hermes, für 12,6% aller Online-Shopper und „fast ein Drittel des gesamten Online-Handelsvolumens“:

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2015 soll der Wert noch jeweils „bei unter 10 Prozent“ gelegen haben. Woher dieser Wert stammt, ist nicht ersichtlich.

Mit mehr als 50 Bestellungen pro Jahr setzt das ECC die Grenze für Vielbesteller vergleichsweise hoch an. Tatsächlich dürften die Vielbesteller, die 20 und mehr Bestellungen im Jahr online tätigen, deshalb bereits (weit) mehr als 50% des Online-Marktes ausmachen.

Pionierarbeit in Sachen Vielbesteller hat das Allensbach-Institut in seinen ACTA-Studien geleistet. Dort wird die Zahl der Vielbesteller bereits seit 2004 getrackt („ACTA 2009: Die Vielbesteller-Quote springt von 11% auf 13%“). Im letzten Jahr hat die ACTA-Studie 2,4% der Deutschen erfasst, die wöchentlich oder öfter online shoppen.

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1 Antwort

  1. Interessant sind in der aktuellen studie auch die Uhrzeit und die Wochentage zu denen Onlineshopper einkaufen. Der größte Anteil ist nämlich zu den gleichen Zeiten, wie die Geschäfte geöffnet haben (also der oft gerühmte und vom Einzelhandel als Wettbewerbsnachteil genannte 24/7 Vorteil des Online-Shopping ist gar nicht ausschlaggebend). Lieber Einzelhandel: Es sind also andere und grundsätzlichere Gründe, die Euch mehr Sorgen bereiten sollten.

    • Das Argument würde ich nicht 100% teilen, weil Onlinehandel für viele Produktgruppen das Einkaufen halt so stark vereinfacht, dass man es jederzeit nebenbei machen kann. „Alexa bestell mir 6 AAA Batterien….“ und der Aufwand (Fahrt zum Laden, Auswahl…) nicht anfällt. Bei Fashion würde ich es ggf. noch gelten lassen, aber der Tausch von Öffnungszeiten in klassischen Bummelkategorien (GEschenkartikel, Fashion, Möbel) kann schon sinnvoll sein. Mo-Mi geschlossen, aber Do-So 8-22 Uhr. In meiner kleinen n=1 Analyse ist das sinnvoll, aber ggf. ist das ein Phänomen der Vielbesteller. Die 50 Bestellungen hatte ich wohl schon im März erreicht.

      • Zwar nicht zum Thema: Apropos Bestellen durch Bots: Weisst Du, wann hier das Fernabsatzgesetz endlich angepasst wird, damit man nicht nur den Warenkorb befüllen (und dann durch Smartphone bestellen) sondern wirklich direkt bestellen kann? Kann man den „jetzt zahlungspflichtig bestellen“ Button auch per Sprachbefehl?
        Dass die Gesetze immer der Zeit hinterher laufen und Innovationen behindern nervt…

  2. da gebe ich Dir vollkommen Recht! Was ich sagen wollte ist, dass es sich der Einzelhandel zu einfach macht, wenn er sich immer wieder auf das Öffnungszeiten-Argument als wesentlichen Faktor für den Online-Handel beruft. Es sind eben u.a. die von Dir aufgeführten Punkte, die den Kern des Geschäftsmodells betreffen. Selbst wenn der Einzelhandel 24/7 geöffnet hätte (wenn man sogar die dadurch zusätzlichen Kosten aussen vor lassen würde), würde ihn das nicht retten.

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