Wo sich Digitec Galaxus in Deutschland Chancen ausrechnet

Die eklatante Online-Schwäche der deutschen Handelskonzerne (symptomatisch hierfür sicherlich Media Saturn) motiviert jetzt zunehmend mehr internationale Player, in den deutschen Online-Markt einzusteigen („Picnic: Eindrücke und Highlights vom Deutschland-Start“).

So will Digitec Galaxus lieber früher als später loslegen: „Sobald der Warenfluss funktioniert, gehen wir live, auch wenn es nur 5000 Produkte sein sollten“, sagt Gründer und Geschäftsführer Florian Teuteberg. Er hat sich jetzt erstmals ausführlich zu den Chancen geäußert hat, die der deutsche Markt bietet („Ich freue mich auf Amazon“):

„Hätten wir 1999 Angst gehabt vor Media Markt, Interdiscount und M-Electronics, hätten wir nie starten dürfen. Dann gäbe es heute kein Digitec und kein Galaxus.

Der Markt schien damals schon voll und gesättigt – und trotzdem stiegen wir ein. Weil wir fanden, dass das vorhandene Angebot nicht gut genug sei.

Genau dieses Gefühl haben wir auch jetzt bezüglich des Online-Marktes in Deutschland. Das bestehende Angebot deckt die Kundenbedürfnisse nicht vollumfänglich ab.

Es gibt eine Lücke für ein Premium-Online-Warenhaus. Also eine Plattform mit hochwertigem Look and Feel, die dem Kunden besser hilft, den gewünschten Artikel zu finden.“

Nach der Erfahrungen mit Rakuten („Hat Rakuten noch eine Chance auf dem deutschen Markt?“) kann man durchaus skeptisch sein ob solcher Ambitionen. Allerdings geht es Digitec Galaxus komplett anders an:

„Wir wollen wie damals bei der Gründung von Digitec einen gewissen Nukleus treffen, also an eine zu Beginn kleine Anzahl Kunden gelangen. Diese machen Galaxus dann per Mundpropaganda weiter bekannt.“

Und man ahnt schon, auf wen es Digitec Galaxus dabei abgesehen haben könnte („Wie Digitec den Wiederverkauf zur Premium-Positionierung nutzt“). Mehr dazu in den aktuellen Exchanges.

Bis Jahresende sollen es hierzulande nicht mehr als ein Dutzend Mitarbeiter sein („Digitec Galaxus gewinnt Otto-Insider vor Deutschland-Start“). Kürzlich hat sich auch Johannes Cramer, der als COO aktuell auch die deutschen Geschäfte führt, ausführlich im Interview geäußert, wenn auch nicht zu den Deutschland-Plänen:

„We try not to compare ourselves to others too much. If you do too many benchmarks, you always try to be as good as the best, but you never really become the best.“

Weil die internationalen Player auch im deutschen Markt zunehmend bedeutsamer werden, sind sie in diesem Jahr auch stark m K5 Programm vertreten – von Picnic bis Wayfair und von Amazon bis Yoox Net-A-Porter.

Aber natürlich kann man am 3./4. Juli auf der K5 Berlin auch Digitec Galaxus, die Migros-Gruppe und jede Menge andere internationale Player finden, die sich ein Bild von den Entwicklungen auf dem deutschen Markt machen wollen.

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Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

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