So schnell kann es gehen: Auf Druck von Freenet (Mobilcom, Gravis, etc.) schickt der Aufsichtsrat Media Saturn quasi führungslos ins Weihnachtsgeschäft. Die nächsten drei Monate entscheiden also jetzt über das weitere Schicksal: Läuft es diesmal wieder nicht, wird sich der Abwärtsstrudel ungehindert fortsetzen und Media Saturn droht die Abwicklung schon im nächsten Jahr.
So ein bisschen fragt man sich, in welcher Welt eigentlich der Aufsichtsrat lebt? Im Grunde ist es Irrsinn, sich von einem Pieter Haas zu trennen, ohne einen Nachfolger zu haben, hat er doch – als großer Show-Man – die Fassade quasi im Alleingang aufrecht erhalten.
Was man in den letzten Monaten schon sehen konnte (“Und Media Saturn kämpft weiter mit seinem “Winning Model””), wird sich – ohne starken Mann an der Spitze – jetzt noch verschärfen. Die Schwächen des Geschäftsmodells werden offener zutrage treten denn je, und niemand wird mehr da sein, der die Flucht nach vorn antritt und sie öffentlich so gut herunterspielt wie ein Pieter Haas.
Damit hat der Countdown für Media Saturn begonnen: Und nicht nur Freenet, sondern auch andere Wettbewerber (“Galaxus: Kann die Migros gegen Media Saturn gewinnen?”) werden sich schon mal überlegen, was passiert, wenn es bei Media Saturn 2019 zum äußersten kommt.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Media Saturn: Der Aufsichtsrat feuert die Ceconomy-Führung
- Peinlich: Freenet fühlt sich von Media Saturn über den Tisch gezogen
- Galaxus: Kann die Migros gegen Media Saturn gewinnen?
- Und Media Saturn kämpft weiter mit seinem “Winning Model”
- Crossover Exchanges #5: Die digitale Selbstfindung von Media Saturn
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Ich hätte eine Vermutung bzw. Spekulation wie’s weitergeht, hatte ich aber unter einen alten Beitrag “Peinlich: Freenet fühlt sich von Media Saturn über den Tisch gezogen” gepostet. Ein passende Story wäre den CTO zum CEO zu machen. Und dann läuft’s…
der hat sich aber ja schon wieder verdünnisiert: https://www.mediamarktsaturn.com/press/press-releases/mediamarktsaturn-st%C3%A4rkt-f%C3%BChrung-und-technologie-kompetenz
Ah, das hatte ich noch gar nicht mitgeschnitten, danke für den Hinweis. Ist aber auch schlau ;-)
Dass sich ein interimsweise eingesetzter CTO, der eigentlich MCKinsey Senior Partner ist, wieder “verdünnisiert” sollte jedem klar sein. Ehrlich gesagt hat er auch nichts außer schönen Marketingfolien, einer halbgaren Umstrukturierung und Chaos gebracht. Warum auch, wenn er keine nachhaltige Strategie entwickeln muss. Auf so jemanden hätte man von vornherein verzichten müssen.