Die neuen Logistiker waren diesmal stark vertreten auf der K5 Berlin. So sieht sich Budbee zu gleichen Teilen als Logistik- und als Techplayer. Die Newcomer haben den Markt in Schweden aufgemischt und expandieren nun nach Skandinavien auch nach Holland, “um die Logistik ins 21. Jahrhundert zu bringen” – mit Kapital von Kinnevik und H&M:
“To support this expansion, Budbee has just raised a round of €4.8 million from the H&M Group and Kinnevik, valuing the company at almost €100 million. Kinnevik previously led a €7.7 million round in the startup last April.
Budbees had a successful year in 2018, with high growth in Sweden and expansion to both Finland and Denmark. In just two years, the company has taken a leading position as the largest player in home delivery in Sweden, and its goal is to achieve the same leading position in all new markets.”
Die neuen Logistiker greifen vorwiegend da an, wo die bestehenden Paketdienste schwach sind: Im Foodsegment und im Einrichtungssegment.
So hat Flaschenpost kürzlich 50 Mio. Euro eingesammelt für die Expansion in alle deutschen Großstädte über 150.000 Einwohner:
AO will sich für andere öffnen, um sein Logistiknetzwerk zu stärken und zügig weiter auszubauen:
Wayfair verweist stolz auf sein Delivery Network in den USA (“Wayfair will open new last-mile facilities every month in 2019″), das über kurz oder lang auch nach Deutschland kommen dürfte. Siehe auch Wayfair schnappt sich den Chef des Kaufland-Lieferdienstes.
Der bekannteste unter den neuen Lieferdiensten ist sicherlich Picnic, das inzwischen eine Flotte von 135 Elektrofahrzeugen allein in NRW im Einsatz hat:
Farmy zeigt in der Schweiz, wie man sehr schlank Lebensmittel liefern kann, indem man sich mit einer neuen Food & Delivery Marke als Mittler positioniert (“Farmy nimmt Kurs auf Picnic und gewinnt Dominique Locher”):
Während in den USA ein Doordash in den Startlöchern steht, sehen sich hierzulande Lieferando & Co. fürs erste nicht als kommende Dienste für allgemeine Lebensmittellieferungen. Siehe auch Was bedeutet das Lieferheld-Aus für den Lebensmittelhandel?
Es tut sich also gerade einiges in der Logistik. Umso bemerkenswerter, dass 2019 das erste K5 Jahr komplett ohne DHL-Beteiligung war. Was nicht nur unterstreicht, dass der Marktführer momentan genug mit sich selbst zu tun hat und Mehrgeschäft momentan eher meidet.
Was aber zugleich den anderen, diesmal reichlich vertretenen Logistikern sowie ambitionierten Newcomern und Händlern mit Last-Mile-Service entsprechende Spielräume ermöglicht für alternative Logistikstrukturen in einem weiter boomenden Online- und Mobile-Markt.
Siehe dazu auch unser Exchanges-Best-of zur Logistik von morgen.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Own the Future: Die Food & Delivery Highlights von der #K5BLN
- Own the Future: Die Fashion-Highlights von der #K5BLN
- Own the Future: Vielen Dank für eine “famose” K5 Berlin! #K5BLN
- Best of Exchanges: Die Logistik von morgen
Kategorien:Food, Logistik, Shopboerse
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