Die Chinesen kommen – aber wie? Es ist schon erstaunlich, mit welcher Unbedarftheit sich viele Amazon-Skeptiker aus Handel und Industrie gerade auf Alibaba einlassen – sei es, um auf diese Weise in China Fuß zu fassen, oder aber, wenn es darum geht, Alipay hierzulande die Tür zu öffnen – ausschließlich für chinesische Touristen natürlich.
So muss sich Alibaba nicht grämen, wenn AliExpress in Europa noch zu kämpfen hat. Schließlich hat es mit Alipay noch ein zweites, heißes Eisen im Feuer. Und vielleicht eignet sich das sogar besser als Einfallstor für ein Unternehmen, das sich vor allem als Infrastrukturprovider versteht.
Noch steht in den Sternen, wie wir in 10 Jahren shoppen werden: Bezahlen wir dann noch dort, wo wir shoppen? Oder shoppen wir dort, wo wir bezahlen?
Mehr und mehr Paymentprovider rüsten sich für letzteres Szenario, allen voran Paypal (“Warum ist Honey Paypal 4 Mrd. Dollar wert?”). Siehe auch dessen Beteiligung an MercadoLibre.
Auch Alipay sieht sich heute schon als Lifestyle-App. Und spannend wird die Frage, ob in 10 Jahren dann noch Alipay in AliExpress integriert sein wird (wie heute) oder aber AliExpress in Alipay (wie heute schon andere Services).
Die Weichen dafür werden gerade gestellt. Und der Handel muss aufpassen, dass er nicht zum Spielball der (Payment-)Plattformbetreiber wird.
Eines der spannendsten Transformationsprojekte läuft gerade in Japan, wo sich rund um PayPay Yahoo Japan mit Zozo und Line zu den Z Holdings verbündet. Vor Weihnachten gabs das finale Go (PDF).
Frühere Beiträge zum Thema:
- Auf welche Schwierigkeiten AliExpress in Europa stößt
- Mobile Visions: Warum ist Honey Paypal 4 Mrd. Dollar wert?
- Yahoo Japan will Zozo für PayPay und zahlt 3,3 Mrd. € für 50%
- MercadoLibre will $1,85 Mrd. Wachstumsspritze von Paypal & Co.
Kategorien:Mobile
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