Hatte Arcandor Chef Karl-Gerhard Eick gestern noch den Eindruck vermittelt ("Das gefährliche Spiel des Dr. Eick"), als wolle er hoch pokern und seinen Konzern lieber pleite sehen als Verhandlungen mit Metro-Chef Cordes aufzunehmen, so hat er sich nun offenbar eines Besseren besonnen und will sich doch sehr zügig mit dem Metro-Chef an einen Tisch setzen ("Arcandor-Chef Eick lädt zu Krisen-Gipfel"):
"Im deutschen Einzelhandel zeichnet sich ein historischer Umbruch ab. Der
Vorstandschef des ums Überleben kämpfenden Handelskonzerns Arcandor,
Karl-Gerhard Eick, plant nach BILD-Informationen einen
Warenhaus-Gipfel.
Deutschland-Chef von Goldman Sachs, Alexander Dibelius, zu einem
Dreiergespräch eingeladen."
Am Wochenende hatten die Arcandor-Konkurrenten Metro und Otto den Konzern etwas unfein in die Zange genommen und in Interviews den Eindruck erweckt, als ob Arcandor zwar nach Staatsgeld rufe, sich aber nicht ernsthaft genug um alternative Lösungen bemühe.
Der Arcandor-Chef hatte den potenziellen Rettern daraufhin unlautere Absichten unterstellt und eine Abfuhr erteilt ("Taktisches Manöver und Störfeuer"). Nun sitzt allerdings Metro-Chef Cordes am längeren Hebel und stimmt sich vor dem Krisengipfel mit Arcandor schon mal mit dem Wirtschaftsminister ab.
Interessanterweise gibt es von Arcandor immer noch keinen Antrag auf Staatsbürgschaft, da einer der Hauptgläubiger die Antragsstellung blockiert. Nicht bekannt ist, ob die Krisensitzung am Sonntag Arcandor hier weiter gebracht hat. Dann laut Arcandor-Chef wurden auf der Sitzung nur bereits bekannte Maßnahmen wiedergekäut.
Aktuelle Updates zur Arcandor-Krise gibts bei Twitter (nach Freischaltung)
Frühere Beiträge zum Thema:
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Kategorien:Shopboerse, Ultimondo
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