Ob Loved.by oder Fantasy Shopper – wenn es rein nach den Namen der jeweiligen E-Commerce-Angebote ginge, dann hätte HackFwd die Nase im E-Commerce immer ganz weit vorn.
Nachdem Loved.by, der erste E-Commerce-Versuch, noch allzu nostalgisch ausgefallen ist ("Social Shopping like it's 2005"), bringt jetzt ein anderes HackFwd-Team Fantasy Shopper an den Start, das, ganz dem Zeitgeist gemäß, auf der Gamification-Welle rollt.
Allerdings ist es inzwischen so, dass durch Lockerz auch in diesem E-Commerce-Segment die Latte schon ziemlich hoch liegt. Entsprechend müssen sich neue Startups in diesem Bereich nun auch konzeptionell (in Nutzeransprache, Anreizsystemen, Nutzungsmechaniken, etc.) an einem Lockerz messen lassen.
Und auch wenn sich über Fantasy Shopper im Detail noch nicht allzu viel sagen, weil es sich gerade erst langsam entfaltet, so ist doch schon klar, dass es mit einer ganzen Reihe von Handicaps startet.
Denn während Lockerz klipp und klar kommuniziert, worum es geht ("Use rewards to earn up to 100% off fashion, electronics & video games"), bleibt Fantasy Shopper wolkig im Ungefähren ("Fantasy Shopper is a fun new website where you get to fulfill all of your shopping fantasies!")
Und wie schon bei Loved.by regiert auch bei Fantasy Shopper wieder Geld die Welt, aus Erfahrung und vielen gescheiterten Projekten eines der großen NoGos im Social Commerce. Auch da hat Lockerz mit seinem PTZ-System den weitaus besseren Hebel gefunden, um das Shoppingfieber zu entfachen.
Doch wenn sich selbst ein Lockerz schwer tut, das anfängliche Momentum einigermaßen aufrecht zu erhalten, dann ahnt man schon, wie hart es für alle anderen sein wird, die – mit weitaus weniger Drive – in eine ähnliche Richtung streben.
"If you love shopping then Fantasy Shopper is your new online addiction!", tönt Fantasy Shopper zum Start. Wohl kaum. Shoppingverrückte finden hier schon mal gar nicht den richtigen Zugang.
Uns wird ja immer mal wieder vorgehalten, dass wir bei Exciting Commerce kaum noch neue Konzepte vorstellen und besprechen. Dabei sondieren wir den Markt wie eh und je. Es findet sich nur kaum Spannendes, das, wohl durchdacht, die Erfahrungen der letzten Jahre nutzt, eine Schippe drauflegt und mit den richtigen Ansätzen versucht, neuen Schwung in den E-Commerce zu bringen. Über 99 von 100 Social Shopping Startups tappen in immer wieder dieselben Fallen.
Erste Regel für alle, die im Social Shopping punkten wollen, sollte ohnehin sein: Versteht die Frauen und ihre Shoppingbedürfnisse! Ohne Frau im Team geht heute im Social Commerce gar nichts mehr (siehe auch What drives Social? What drives Commerce?)
Frühere Beiträge zum Thema:
- TreatFeed: Wann lässt sich mit Produkttipps Geld verdienen?
- Refashion oder: Warum lernt Otto online nichts dazu?
- Social Shopping Network Lockerz holt weitere 30 Mio. Dollar
- Hollrr: Was können Macher vom Hollrr-Aus lernen?
- Hackfwd startet Loved.by, Social Shopping like it's 2005
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- Lars Hinrichs: "Beim Thema E-Commerce bin ich Feuer und Flamme"
Kategorien:Facebook, Shopping Widgets, Social Commerce
Ich habe das Gefühl das Konzept von Fantasyshopper wurde hier nicht so recht verstanden. Es ist meiner Meinung nach nur sehr schwer mit Lockerz zu vergleichen. Bei fantasyshopper geht es um Kleidung. Diese wird virtuell mit Spielgeld (!) eingekauft, zu outfits zusammengestellt und seinen freundinen zur schau gestellt, um deren Bewertungen einzuholen. Ganz nebenbei kann man die Kleidung auch noch in real, diesmal für echtes Geld erwerben.
Außerdem wird es in Zukunft (wenn man den ausgegrauten Einkaufstaschen glauben darf) neben London auch mehr Städte geben (Paris, New York?). Welche Frau möchte nicht gerne in den Modestädten dieser Welt virtuell einkaufen gehen, ohne dabei echtes Geld auszugeben?
Ich finde diesem Artikel fehlt viel Grundlage. Wurde er etwa vor dem Launch geschrieben? Vielleicht sollte man dann das ganze nochmal betrachten und einen weiteren Artikel nachreichen…
Ich jedenfalls bin von der Idee überzeugt und traue diesem “E-commerce-versuch” einiges zu..
Viel spaß beim shoppen..
Doch, doch, das Konzept wurde schon, genau so, verstanden.