Es gibt Startups und Konzepte, die werden in der Szene hoch gehandelt, obwohl von Beginn an absehbar ist, warum sie nichts werden können. Das war bei Google Boutiques nicht viel anders ("Der programmierte Flop") als bei MyDeco, das sich nun ebenfalls komplett vom Markt verabschiedet hat.
Wenn aufwändige Features den Blick aufs Konzept verstellen
Alle lassen sich von den mehr oder minder imposanten Features blenden. Und niemand achtet so wirklich darauf, wieviel Substanz das eigentliche Konzept hat und ob es nutzerseitig überhaupt (schon) eine Chance hat ("Debatte: Ist MyDeco die Zukunft des E-Commerce?"):
MyDeco war als "DLD Venture" nicht nur im Trophäenschrank von Burda, wo man seit jeher ein Faible für Startups mit hohem Glamour- und Promifaktor hat.
Erstaunlicherweise war irgendwann auch Ottos e.ventures eingestiegen ("Nach MyFab holt auch MyDeco Ottos eVC Partners an Bord") – und hat im vergangenen Herbst dann im Möbelsegment sowohl MyDeco als auch MyFab still und leise aus der Portfolioübersicht genommen ("MyFab: Fab.com schnappt sich die Überreste für 3,1 Mio. €").
Made.com tritt das Erbe von MyFab und MyDeco an
MyDeco verweist jetzt auf Made.com, das einer der ehemaligen Myfab-Gründer aufgebaut hat. Was es damit auf sich hat und wo er damit hin will, hatte er kürzlich auch auf der NOAH Investorenkonferenz präsentiert.
Über die Herausforderungen für den Möbelhandel hatten wir uns auch in den Exchanges #26 ("Home24 und das Jahr der Möbel") unterhalten.
Wenn ein Konzept wie MyDeco überhaupt eine Chance auf dem Markt hat, dann "frühestens in fünf bis zehn Jahren", war unser Urteil über MyDeco vor fünf Jahren.
Frühere Beiträge zum Thema:
- SoLebIch vs. Roomido: Heim und Wohnen aus Nutzersicht
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Kategorien:Shopboerse
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