Das kürzlich von der Deutschen Börse vorgestellte, neue und noch namenlose Börsensegment (“Börse präzisiert Spielregeln für neues KMU-Segment”) scheint wie gemacht zu sein für kleine und mittlere Online-Händler ohne Kapitalzugang (Exchanges #138).
Der Wirtschaftsminister jedenfalls findet toll, was die Deutsche Börse da im kommenden Jahr vorhat:
“Ziel des neuen Segments ist es, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu nationalen und internationalen Investoren zu erleichtern.
Die DBAG entspricht damit sowohl dem gestiegenen Finanzierungsbedarf von KMU als auch der entsprechenden Nachfrage auf Investorenseite.
Bei Emittenten von Aktien (…) müssen mindestens drei von fünf Kriterien in Bezug auf das Unternehmen erfüllt sein (wie z. B. ein Umsatz von mindestens EUR 10 Millionen, ein positives Eigenkapital und ein kumuliertes, eingesammeltes Eigenkapital von mindestens EUR 5 Millionen).”
Börsenkandidaten mit Umsätzen von 10 Mio. Euro und mehr gäbe es – auch jenseits der Umsatzmilliardäre – im Online-Handel inzwischen jede Menge:
Nach Juwelo und Windeln.de im Vorjahr hat 2016 hierzulande allein Shop Apotheke den Schritt an die Börse gewagt (“Shop Apotheke legt erste Präsentation vor”).
Entsprechend gespannt kann man sein, ob die Deutsche Börse 2017 für seinen Neuen Markt 4.0 mehr Online-Händler begeistern kann.
Die Kosten für die Börsennotierung sollen jedenfalls überschaubar sein (“Börse präzisiert Spielregeln für neues KMU-Segment”).
Frühere Beiträge zum Thema:
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Kategorien:k5capital, Shopboerse
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