Welche Perspektiven hat das Farfetch-Modell in der Mode?

Mit Farfetch strebt einer der spannendsten E-Commerce-Player der letzten Jahre an die Börse, ist allerdings mit seinem eher nostalgisch angehauchten Blick auf die Branche ein durchaus schwieriger Fall (“Riesending oder Riesenfail?”):

„Farfetch exists for the love of fashion. We believe in empowering individuality. Our mission is to be the global technology platform for luxury fashion, connecting creators, curators and consumers.”

In dem Pitch sieht man auch das sehr konkrete Problem von Farfetch. Es muss als Marktplatz diverse Seiten gleichzeitig bedienen und zahlt dafür einen sehr hohen Preis.

Und für die Zukunft hat Farfetch keine besseren Antworten als „Mehr Marken, mehr Umsatz pro Kunde und noch mehr Farfetch Bekanntheit.“

Mal ganz abgesehen davon, dass Luxusmarken, einer der wichtigsten Stakeholder, langsam aufwachen und sicherlich nicht die Farfetch Vision verfolgen, sondern den Kundenzugang selber direkt haben wollen. So oder so, das Business scheint sehr schwer/teuer zu skalieren:”

Farfetch gibt in den Börsenunterlagen mehr Einblicke als viele andere. Und ermöglicht so auch Alexander Graf einige spannende Einsichten.

Es gibt Aspekte an Farfetch, die extrem spannend sind (z.B. der Plattformansatz mit übergreifendem Warenkorb). Andere, wie die “Store of the Future”-Initiative, wirken hingegen eher fragwürdig. Interessant auch die Übernahme von ASAP54 (“Farfetch paid $2m for app set up by founder’s wife”).

Angesichts der jüngsten Zahlen wundert man sich allerdings über das Timing und fragt sich, warum Farfetch nicht schon im Frühjahr an die Börse ist.

Aktuell kann man die Farfetch-Zahlen auch noch ganz gut mit Net-a-Porter vergleichen (“Yoox und Net-a-Porter wachsen auf 2,1 Mrd. Euro (+12%)”).

Siehe auch Matches Fashion, das sich letztes Jahr gegen einen Börsengang entschieden hat (“MatchesFashion geht für angebliche 800 Mio. Pfund an Apax”).

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