Was Home24 beim Börsengang alles verschwiegen hat

Am 15. Juni hat sich Home24 an die Börse gerettet, um jetzt mit reichlich Verspätung in den Halbjahresergebnissen (PDF) all das nachzuliefern, was es bereits beim Börsengang wusste, aber verschwiegen hat. So bleibt Home24 nicht nur in Q2 unter Plan (im Europa-Geschäft gingen die Umsätze sogar zurück), sondern zweifelt inzwischen auch das Jahresziel an:

“Das Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2018 hängt maßgeblich davon ab, dass die geringere Nachfrageperiode im Zeitraum September bis Dezember 2018 kompensiert wird und könnte damit auch unter den bisherigen Erwartungen liegen.”

So war im Börsenprospekt weder von SAP-Problemen die Rede, das dort bereits als “sucessfully implemented” galt, noch von übermäßigen Auswirkungen der Hitzewelle von April bis Juni. Den klaren Worten von Sven Schmidt ist daher kaum etwas hinzuzufügen.

Home24 reiht sich damit ein in Unternehmen wie Rocket Internet oder Blue Apron, wo am Tag nach dem Börsengang alles vorher Gesagte Makulatur ist. Entsprechende Überraschungen sind hier also vorprogrammiert.

Wir hatten uns in den Exchanges #199 ausführlich mit Home24 befasst. Laut Bericht (PDF) bleibt Philipp Kreibohm jetzt, als letzter verbliebener Home24-Gründer, doch noch ein Jahr länger an Bord – bis 31.8.2019.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Home & Living, Samwer Report, Shopboerse

  1. Sowas kann man 1-2x bringen, aber bereits der Westwing-IPO wird relativ sicher zeigen, was Investoren von so was halten. Normalerweise müsste sich das BaFin die Sache mal näher anschauen. Ist ja bei Delivery Hero ähnlich.

  2. Ja…sehe ich genauso.
    Das ist vorsätzliche Täuschung der Anleger.

Trackbacks

  1. Technik-Analyse: Hinter den Kulissen von home24 – ShopTechBlog

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: