Online gewinnt, aber wohin mit den überschüssigen Filialen? Das fragt sich momentan nicht nur Majestic Wine, das 2015 den Online-Anbieter Naked Wines übernommen hat (“Als Naked Wines für 100 Mio. € an Majestic Wine ging – und dort das Ruder übernahm”) und sich jetzt komplett in Naked Wines umbenennen und dabei große Teile des angestammten Geschäfts abstoßen will (“Majestic Wine to close stores and rebrand under Naked name”).
Das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr sieht Majestic Wine aktuell nicht in Gefahr (PDF):
“The Group expects to achieve its sales target of £500m in FY19 and anticipates reporting Group Adjusted PBT, excluding restructuring charges, around the current consensus level.”
Vor allem für Naked Wines, das sich seit der Übernahme verdoppelt hat, rechnet “Großbritanniens größter Weinspezialist” mit einem weiteren Wachstumssprung von 156 Mio. Pfund auf über 175 Mio. Pfund und will das Clubgeschäft auch international weiter ausbauen:
Bereits die Unterlagen vom letzten Jahr (PDF), hier die vom Kapitalmarkttag (PDF), dürften Exciting Commerce Lesern den ein oder anderen Schmunzler entlocken.
Doch nach den Einbrüchen im stationären Geschäft scheint der Schnitt jetzt um einiges radikaler auszufallen als zunächst gedacht.
An der Börse kommt Majestic Wine nur noch auf eine Bewertung von 155 Mio. Pfund. Auch da wird das Filialgeschäft also bereits mit (unter) 0 bewertet. Ähnliches kennt man ja zum Beispiel auch von Ceconomy (“Hat die Börse die Media Saturn Filialen längst abgeschrieben?”).
In der neuen Ausrichtung als wachstumsstarker Online-Spezialist wird Naked Wines dann auch zu einem heißen Kandidaten für den GLORE25.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Als Naked Wines für 100 Mio. € an Majestic Wine ging – und dort das Ruder übernahm
- Naked Wines: Wein International investiert weitere $10 Mio.
- Hawesko vs. Wein International: Wer ist der größte Online-Weinversender?
Kategorien:Food, Shopboerse
Kommentar verfassen