Wer kann die Corona-Zeit besser für sich nutzen – Westwing oder Home24? Mit einem Wachstum von +91% lag Westwing im Corona-Quartal klar vor Home24 mit +49% und sogar vor Wayfair mit +84%, wenn auch auf erheblich schwächerer (Vorjahres-)Basis.
So ging es für Westwing im ersten Halbjahr um 50% und für Home24 um 31% nach oben. Bei den Gesamtumsätzen liegt Home24 (PDF) damit allerdings weiter vor Westwing (PDF).
Home24 konnte sich im zweiten Quartal zwar über hohe Auftragseingänge (+71%) freuen, konnte viele davon allerdings nicht abwickeln und geht deshalb mit einem beträchtlichen Backlog ins Q3:
Westwing, das im letzten Jahr mit Problemen im Marketing, in der Logistik, im Sortiment und im internationalen Geschäft zu kämpfen hatte, scheint jetzt vieles davon wieder im Griff zu haben:
So konnte Westwing in der Corona-Zeit vor allem seine Cashposition stark ausbauen – von 73 Mio. Euro am Jahresanfang auf zuletzt 86 Mio. Euro:
Home24 tut sich da erheblich schwerer und liegt mit 47 Mio. Euro nur knapp über den 46 Mio. Euro vom Jahresanfang:
Offen bleibt, ob Westwing seine Marketingstrategie inzwischen so weit entwickelt hat, dass sie auch ohne Corona-Effekt trägt. Doch an sich dürfte Westwing gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen. Durch sein Preismodell und seine Positionierung ist es auch für wirtschaftlich schwierige Zeiten besser gerüstet als so manch andere.
Nach 267 Mio. Euro im Vorjahr peilt Westwing jetzt für 2020 Gesamtumsätze zwischen 330 Mio. Euro und 360 Mio. Euro an. Home24 hat die Prognose ebenfalls erhöht und erwartet jetzt zwischen 460 Mio. Euro und 500 Mio. Euro – nach 372 Mio. Euro im Vorjahr.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Corona-Performance von Wayfair (PDF):
Schließlich hat sich Wayfair vor Corona ein Sparprogramm verordnet:
Weitergehende Infos finden Interessierte in den verlinkten Präsentationsunterlagen.
Wayfair ist in den GLORE50 vertreten, Home24 und Westwing nicht mehr.
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Kategorien:Home & Living, Shopboerse
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