Die großen Börsengewinner (und -verlierer) des Jahres 2020

Auch 2020 gab es für den Online-Handel an der Börse quasi wieder nur Gewinner. Und was für welche! Allein Farfetch (+532%) konnte sich mehr als versechsfachen und löst damit Vorjahressieger Hellofresh bzw. Ocado ab. Es folgen Redbubble (+396%), Pinduoduo (+365%), AO (+359%) und Etsy (+311%), die sich allesamt mehr als vervierfachen konnten:

  • Zur Verdeutlichung: Reichte Zalando (+102%) eine Verdopplung 2019 noch für Platz 3, so liegt es damit diesmal nur auf Platz 19.
  • Für die Top 10 brauchte es 2020 mindestens eine Verdreifachung. Das haben hinter den Top 5 auch Boozt (+252%), Hellofresh (+238%), Shop Apotheke (+238%), Chewy (+224%) und Bygghemma (+206%) erreicht, die deshalb auch bei den Gewichtungen zulegen konnten.
  • Amazon (+78%) liegt nach Platz 14 im Vorjahr diesmal nur auf Platz 23. Und Alibaba (+12%) nach dem anhaltenden Clash mit den Aufsichtsbehörden nur auf Platz 31.
  • Zooplus (+102%) konnte sich nach dem Debakel im letzten Jahr zwar wieder etwas erholen, krankt an der Börse aber weiter an der mageren Fünfjahresbilanz (von nur 18%) und wurde deshalb stark nach unten gewichtet.
  • Bemerkenswert ist, wie speziell Amazon (+386%) und Wayfair (+385%) in den letzten 5 Jahren im Gleichschritt gewachsen sind.
  • In der Fünfjahresbilanz liegt Etsy (+2110%) jetzt sehr klar vor Boohoo (+835%) und Ocado (+659%), die 2020 nicht zuletzt auch brexitbedingt nicht so wirklich mithalten konnten.
  • Rakuten (+6%) und Secoo (-61%) sind dieses Jahr die Schlusslichter und beide damit klare Abstiegskandidaten. Herausgefallen war zuletzt bereits Qurate mit QVC, HSN und Zulily.
  • Ingesamt enthalten die GLORE50 jetzt 42 Unternehmen aus dem globalen Online-Handel (nach 34 im Vorjahr). Zugleich hat sich die Zahl der Schwergewichte von 5 auf 10 erhöht.
  • Verwundern mag, dass Stitch Fix (+147%) und nicht etwa Hellofresh, Boohoo oder Ocado zu den 10 Schwergewichten zählt. Das liegt daran, dass Stitch Fix zeitweise zu sehr günstigen Bewertungen zu haben war und sich dann entsprechend gut entwickelt hat.
  • Spannend ist diesmal auch ein Blick auf die 9 Newcomer. Dort haben speziell Jumia, Verkkokauppa und Marley Spoon besonders gut performt und so entsprechend höhere Gewichtungen erreicht.

2020 konnten die GLORE50 mit einer Kursverdopplung an der Börse das wettmachen, was ihnen in den Vorjahren nicht zugetraut wurde:

Es handelt sich aber – nicht zuletzt coronabedingt – um ein Ausnahmejahr. Langfristig sollte das Wachstum eher im Bereich zwischen 20% und 25% liegen:

Über die GLORE50 und den Global Online Retail Fonds

Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unser Betreiben hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.

Anmerkungen und Einordnungen zu aktuellen Entwicklungen finden GLORE-Interessierte auch börsentäglich bei Instagram.

Wie immer gilt: Beiträge und Einordnungen dieser Art haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Empfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben der Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.

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Kategorien:GLORE25

1 Antwort

  1. Glückwunsch zum erfolgreichen Jahr. Absolut verdient!

    Ich habe mich die letzten Tage intensiv mit der neuen Virusvariante beschäftigt. Die nächsten Monate werden wir wohl an die absolute Grenze kommen: Triage, überfüllte Krankenhäuser, geschlossene Schulen (hoffentlich), etc. Ich glaube, dass diese Erkenntnis am Markt noch nicht angekommen ist. Wie eben im Februar, als man schon wissen konnte, was uns blüht. Zumindest wenn man sich die Äußerungen der Virologen (nicht der Journalisten oder Politiker) angeschaut hat.

    Wie sähe denn euer Corona Portfolio für 2021 aus, wenn ich oder besser gesagt die Virologen Recht behalten und die nächsten Monate in EU und USA die Hölle ausbricht? Also welche Unternehmen profitieren besonders langfristig von weiteren Monaten mit sehr geringen CAC? Gleichzeitig sollte man vermutlich berücksichtigen, dass den Leuten langsam das Geld für Zalando und Co ausgeht.

    Ich weiß, ihr mögt Corona nicht unbedingt. Aber wäre das nicht etwas für eine Podcast-Folge?

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