“Marktplätze und Pure Player widerstandsfähiger”, “Pureplayer halten sich besser”, “Deutsche hängen weniger am Offline-Handel” – Man muss sich immer mal wieder die Augen reiben, wenn man die jüngsten Veröffentlichungen des bevh-Verbands verfolgt, diese Woche zum Beispiel die Branchenumsätze für das erste Halbjahr:
“Reine Onlinehändler widersetzen sich dem Trend am besten [und liegen] zur Jahresmitte […] noch immer 4,21 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Online-Marktplätze [kommen] im Halbjahresvergleich […] auf 0,3 Prozent Wachstum.”
Bemerkenswert sind solche Aussagen vor allem, wenn man bedenkt, wie lange der bevh als Mulitchannel-Verfechter die Online-Spezialisten zu marginalisieren versucht hat.
Warum Pure Player gerade in Krisenzeiten profitieren
Jetzt profitieren die Online Pure Player schon in der zweiten großen Krise genau davon, was sie schon immer ausgezeichnet hat: Die starke Fokussierung auf den einen (Online-)Kanal und die Schnelligkeit und die Flexibilität, mit der sie auf neue Marktentwicklungen reagieren können:
“Die seit Kriegsbeginn abgekühlte Konsumlaune prägt zur Jahreshälfte auch den E-Commerce, allerdings liegen die Umsätze weiter auf hohem Niveau.”
Siehe dazu auch den State of Online Retail: Welche Fashion-Player sind 2022 mit dem größten Schwung unterwegs?
P.S. In den letzten Jahren haben wir Verbandszahlen kaum noch verwendet. Denn seit alle wichtigen Online-Player Geschäftszahlen veröffentlichen, können ernsthaft Interessierte auf Originalzahlen zurückgreifen und müssen sich nicht mehr auf stichprobenartige Erhebungen verlassen, die zudem sehr einseitig im Sinne der Verbandsmitglieder interpretiert werden.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Voll daneben: Amazon und das Versagen der “Marktforscher”
- Der b(e)vh und die Marktzahlen für 2016 in neutraler Form
- Der Online-Handel und die Zahlenpolitik des b(e)vh
- Umsatzeinbrüche: Wenn der b(e)vh für den E-Commerce schwarz sieht
Kategorien:Shopboerse
Kommentar verfassen