“Wurden hier Ihre bisherigen Aktionäre über den Tisch gezogen?”, wollte die Wirtschaftswoche vom Marley Spoon Chef beim Börsenwechsel wissen, der das natürlich von sich weist.
Ob nun über den Tisch gezogen oder nicht – Letztlich zeigt der Fall von Marley Spoon ganz gut, wie der Hase gerade läuft: Die Kapitalgeber nutzen die niedrigen Bewertungen zum Einstieg und verwässern die alten Aktionäre dann über Kapitalerhöhungen so stark, dass sie anschließend als Hauptgesellschafter machen können, was sie wollen.
Im Grunde ist XXXLutz bei Home24 ähnlich vorgegangen, wenn auch nicht ganz so dreist wie die Ex-Rocket-Leute von 468 Capital jetzt bei Marley Spoon, wo den unbeteiligten Altaktionären am Ende nur noch 16% der Anteile blieben.
Andererseits: Wenn man nicht so vorgeht, kann es teu(r)er werden, wie der Fall von Zooplus gezeigt hat, wo sich die Profis von Hellman & Friedman plötzlich mit Mitbietern konfrontiert sahen und am Ende um einiges mehr hinblättern mussten als ursprünglich geplant.
Die Altaktionäre hat das natürlich gefreut.
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Kategorien:Food, Shopboerse
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