Groupon-Bilanz: Groupon schwimmt jetzt so richtig in Geld

"Trotz schlechter Presse ist die Lage erfreulich. Das Geschäftsmodell sorgt für viel Cash … Das erklärt, warum Groupon, obwohl es Verluste schreibt, auf hohen Barmitteln sitzt – und praktisch schuldenfrei ist." (BrandEins-Bilanzanalyse im Juli)

Groupon bleibt eines der absurdesten Phänomene in der Internetgeschichte. Um schon in der starken Wachstumsphase Gewinne ausweisen zu können, hat das Unternehmen seine Marketingausgaben jetzt soweit gedrosselt (auf zuletzt 15% der laufenden Einnahmen), dass es inzwischen in Unmengen von Cash schwimmt (PDF):

Grouponcashflow

Der Cash Flow hat sich binnen Jahresfrist mehr als verdreifacht auf 330 Mio. Dollar. Die Wachstumsraten fallen – bei angezogener Handbremse – entsprechend niedriger aus. Sie liegen aber immer noch bei 45% (bei den Einnahmen) bzw. 38% (bei den Gutscheinverkäufen/Gross Billings).

Die Zahl der aktiven Kunden ist im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen – um 3% auf 38 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug das Kundenwachstum 65%.

Grouponmktg

Groupon hat schon sehr früh verdeutlicht, dass sein Geschäftsmodell im Kern funktioniert. Investoren und Analysten konnten allerdings mit Kohortenanalysen nichts anfangen und haben Groupon für vermeintlich intransparente Kennzahlen abgestraft.

Wie aus den Quartalszahlen ersichtlich (PDF), entwickelt sich speziell das schon vergleichsweise reife US-Geschäft prächtig, was darauf hindeutet, dass Groupon auch im Stammkunden-Geschäft gut vorankommt. Interessierten empfehlen wir die Bilanzanalyse der alles andere als hype-verdächtigen BrandEins, die wohl zurecht unter dem Titel "Unverstanden" läuft.

Streiten kann man weiter darüber, ob die hohe Bewertung beim Börsengang im November gerechtfertigt war. Aktuell wird Groupon an der Börse mit knapp 4,9 Mrd. Dollar 3,8 Mrd. Dollar bewertet.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Crowdsourcing, Live Shopping, Samwer Report, Shopboerse, unlimited

  1. Hallo Jochen, das ist ja mal ein recht gegensätzliche Sichtweise zum aktuellen Mainstream. Ich konnte leider noch nicht von den Cashreserven bei dem uns vorgeschlagenen Auszahlungsmodus profitieren – vielleicht kommt es ja noch. Der aktuelle Kursverlust seit IPO von 72% sowie der rechtzeitige Ausstieg von kinnevik und anderen insidern, gibt mir aber auch zu denken..

  2. Wer weiß, wofür sie die Cashreserven noch brauchen? Wenn die Kursentwicklung so weiter geht, sind die Cashreserven bald mehr wert als das ganze Unternehmen …

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: