AO ist da stark, wo Notebooksbilliger schwach ist. Und umgekehrt. Insofern fragt man sich, warum sich Notebooksbilliger ausgerechnet jetzt ein Medimax ans Bein binden will, wo es doch viel zukunftsträchtigere Konstellationen gibt.
Der Grund liegt natürlich darin, dass sich Notebooksbilliger bereits 2012 den falschen Partner gesucht hat und nun in den sauren Apfel beissen muss.
Statt auf Stores setzt AO auf eine eigene Lieferflotte (Exchanges #155) und sichert sich so den Kundenkontakt auf der letzten Meile. Auch bei Newcomern wie Enjoy sind eigene Lieferflotten inzwischen gang und gäbe (“Enjoy tüftelt an neuen Zustellservices für Marken und Hersteller”), da die Schlacht im Online-Handel absehbar auf der letzten Meile entschieden wird. Siehe auch Weil Amazon Logistics eben genau weiß, was in den Paketen ist.
Kurios ist, dass das Bündnis mit Medimax exakt zu dem Zeitpunkt kommen soll, da selbst die hartnäckigsten Ladenverfechter ihre Warenhäuser plötzlich zu Warenlagern umrüsten wollen (“Wie sich Karstadt für die City Logistik reorganisiert”). Vielleicht hat ja Notebooksbilliger mit den Medimax-Flächen ähnliches vor. Dann bestünde zumindest noch Hoffnung.
AO, das inzwischen mehr Umsatz macht als Notebooksbilliger, hat sich in diesem Jahr auch auf der K5 präsentiert. Hier gehts zur Aufzeichnung (“Die go-to-market Strategie von AO nach Deutschland”).
Spannend ist jetzt auch, was aus Cyberport wird (“Cyberport übernimmt HQ Patronen mit 35 Mio. Euro Umsatz”). Und siehe außerdem Kann Galaxus gegen Media Saturn gewinnen?
Frühere Beiträge zum Thema:
- Notebooksbilliger soll mit Medimax fusioniert werden
- AO wächst auf £797 Mio., in D/NL auf 131 Mio. € (+55%)
- AO hat sich an der Börse weitere 50 Mio. Pfund besorgt
- AO peilt von Deutschland aus bis 2020 rund 250 Mio. Euro an
- Wie AO zum besten Elektronikversender aufsteigen will
- Exchanges #155: AO und die Zukunft des Möbelhandels
Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse
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