Und plötzlich ist Shopify auch für den deutschen Markt relevant

Bisher konnte man ein Shopware guten Gewissens empfehlen als unabhängige Alternative für den deutschen Online-Handel. Doch jetzt hat Shopware seine Unabhängigkeit Paypal geopfert. Damit wird plötzlich ein Global Player wie Shopify für den deutschen Markt relevant, der hierzulande noch eher ein Schattendasein führt.

Denn bisher war die Situation immer anders herum: Im Zweifel hat man sich als Online-Händler wohl eher gegen ein Shopify entschieden, für das Deutschland nur ein nachrangiger Markt ist, und einem starken, lokalen Player wie Shopware den Vorzug gegeben.

Üblicherweise haben Kapitalrunden keinerlei Einfluss auf die Wahrnehmung eines Unternehmens. Es sei denn, man holt sich einen strategischen Partner an Bord.

Shopware will mit Paypal & Co. vor allem den internationalen Markt erobern. Das dürfte dann im Zweifel auch wettmachen, was man auf dem Heimatmarkt verspielt.

Shopify und Paypal sind in den GLORE50 vertreten.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Shoptech

Schlagwörter:,

1 Antwort

  1. Shopify nicht relevant für den deutschen Markt….? Jochen 🙂 Da bist du aber weit weg von der Basis.

  2. Das zeigt leider, wie weit weg Du von dem typischen deutschen Mittelstand und seinen Entscheidungsprozessen bist und deren Überlegungen nicht kennst.

    1. Shopify spielt schon längst – auch im „Enterprise“ Umfeld eine Rolle – auch in Deutschland.

    2. Ich halte die These für Quatsch, das man seine „Unabhängigkeit“ geopfert hat. Zum einen haben beide Firmen seit über 10 Jahren eine gute Partnerschaft, von Vertrauen geprägt – scheinbar nicht zum Nachteil. Zum anderen sitzt PayPal so mir bekannt ja nicht im Lead sondern hat eben nun eine Kapitalbeteiligung und sicher auch strategische Interessen – Vorteile überwiegen. Und wie du im vorherigen Beitrag schriebst, hat commercetools das „Problem“ REWE – welches ich als deutlich größer betrachtet hätte – auch gelöst bekommen.

    3. Der Magento-Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden. Seinerzeit sind die Unternehmer raus, etc. Da war PayPal im Zweifel mehr Opfer als Täter – oder eben strategisch nicht clever genug, alles fein. Aber man kann auch die Hypothese aufstellen, das Sie eben gelernt haben.

    4. Wenn potentielle Kunden Shareholder-Kreise so betrachten würden wie Du es interpretierst, würde niemand bei AWS seine Plattformen hosten und keiner würde mehr Tradebyte als Marktplatz Integrator nutzen (Eigentümer Zalando).

    So oder so – reißerische Headline / These mit – wie ich finde – nicht dem korrekten Bild.

  3. Danke Dir. Es sollte sich von selbst verstehen, dass mein Blick auf das Thema nur ein Blick von vielen ist. Und ich hatte jetzt auch nicht erwartet, dass meine Meinung dazu der Mehrheitsmeinung entspricht …

  4. … aber es wäre doch mal spannend zu wissen, was sich so ein Shopware-Händler jetzt denkt

    • Deswegen schreib ich ja – kenne davon diverse. Die finden alle erstmal extrem gut, das shopware sich öffnet für Investoren. Die unternehmerische Leistung vom Shopware ist enorm, aber in einem komplett over-funded Marktunfeld wo 3 Jahre Umsatz falls CAC verbucht werden können (und mehr) – ist das wenig wert. Du musst letztlich extern Kapital holen, aggressivst verbrennen – weil es alle machen.

      Das PayPal ein Zahlungsmittel gleichzeitig ist – interessiert niemanden. Es haben ja eh alle Shops Paypal – weil es der Kunde will.

      • Dass Shopware aus den genannten und vielen anderen Gründen schon längst Investoren gebraucht hätte, ist ja unbestritten. Und natürlich kann man für jede Investorenlösung gute Argumente finden. Deshalb frage ich mal bewusst andersrum: Du findest also, dass Carlyle und Paypal die absolut beste Investorenlösung ist für Shopware in der aktuellen Phase?

      • Korrekt – ich hätte Shopware schon weit vorher empfohlen den Schritt zu gehen und wünsche und hoffe, das es nicht zu spät war.

        Was die Investoren angeht: Sehr gute Frage, da gebe ich aber zu – bin ich nicht der Experte. Carlyle ist für mich ein klassischer Kapitalgeber, unterscheiden sich nicht von denen die bei Spryker, Commercetools & Co drin sind. PayPal find ich schon inhaltlich nicht unspannend, weil je nach Art der Kooperation kann das na klar ein Hebel sein. Und das PayPal schon seit Jahren bei Shopware im Standard quasi mit ausgeliefert wird – ist halt auch so. Was man bei der Kritik an PayPal in diesem Zusammenhang nicht vergessen darf: Shopify schließt ja quasi andere Zahlungsdienstleister auch mehr oder weniger aus oder macht es anstrengend sie zu integrieren. Würde mich nicht wundern, wenn es irgendwann ein Shopware Payment powered by PayPal gibt – analog zu Shopify.

        Meine bescheidene persönliche Erfahrung bei solchen Themen ist eher, das der Shareholder-Kreis massiv überschätzt wird. Am Ende hängt – sofern das Management die Freiheit hat, was ich in diesem Falle nun unterstelle – das meiste an der Exekutive. Shareholder geben am Ende einfach Geld und freuen sich wenn es gut wird.

Trackbacks

  1. Was bedeutet die Finanzierungsrunde für Shopware? – ShopTechBlog

Schreibe eine Antwort zu Timo WeltnerAntwort abbrechen

Entdecke mehr von Exciting Commerce

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen