Wie Blue Apron seinen Kopf aus der Schlinge ziehen will

Im Vergleich zu Marley Spoon hat Blue Apron ganz andere Sorgen (“Blue Apron holt sich dritte Kapitalspritze binnen 7 Monaten”):

So war Blue Apron in der Corona-Zeit hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt und hat diese Woche auf seinem mit Spannung erwarteten Kapitalmarkttag versucht, zum Ende des Sanierungsprogramms wieder etwas Zuversicht zu verbreiten (PDF-Quelle):

“This is an exciting time for Blue Apron as we step into the next phase of our turnaround.

With the customer at the center of everything we do, we are moving beyond the three pillar strategy that we introduced shortly after I joined Blue Apron in 2019.

The next phase of our strategy, which we have titled The Next Course, will be focused on delivering long-term sustainable growth, and sets our sights on profitability at the adjusted EBITDA level in 2023.

It also positions our ESG programs as an enabler of our long-term ambitions, simultaneously driving accountability to the environment, customer growth and employee engagement.”

So wirkliche Aufbruchstimmung mochte allerdings trotz vieler Rechtfertigungs- und Mutmach-Charts nicht aufkommen.

Denn im Gegensatz zu anderen Kochbox-Anbietern zeigt die Umsatzkurve bei Blue Apron trotz stark erhöhter Marketingaufwendungen (und entsprechender Verluste) auch im laufenden Geschäftsjahr weiter nach unten (PDF-Quelle):

So liegt Blue Apron in Q1 mit 118 Mio. Dollar (-9%) nur noch knapp vor Marley Spoon, das sich gerade erstmals über Quartalsumsätze im dreistelligen Millionenbereich freuen konnte.

Doch sorgen Krisenzeiten bekanntlich immer für die besten Charts. Hier zum Beispiel ein Churn-Chart von Blue Apron, wie man es bisher noch von keinem Mealkit-Anbieter gesehen hat:

Der Kapitalmarkttag von Blue Apron war der dritte nach HelloFresh (“Hellofresh als Food Solutions Group”) und nach Marley Spoon (“Marley Spoon und die 5-Milliarden-Ambitionen bis 2030”).

In kaum einem anderen Bereich kann sich die Öffentlichkeit also ein besseres Bild machen über die unterschiedlichen Strategien und Ambitionen der Kochbox-Anbieter.

Generell lässt sich festhalten, dass sich alle großen Anbieter gerade vom reinen Abo-Modell lösen und mit Zusatzangeboten ihre Warenkörbe erhöhen wollen.

HelloFresh und Marley Spoon sind in den GLORE50 vertreten.

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Kategorien:Food, Shopboerse

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