Die Börsenflaute und die Folgen für den Online-Handel

An der Börse gibt es also nicht nur Euphorie und Verzweiflung, sondern, wie man gerade sehen kann, auch so etwas wie Resignation. So haben sich die GLORE50, unser Branchenindex für den Online-Handel, zuletzt kaum noch bewegt.

Gab es in Q4 und in Q1 noch positive Signale auf eine baldige Besserung, so sind die Hoffnungen darauf in Q2 so gut wie komplett versiegt. Egal wie gut (oder schlecht) die berichteten Zahlen ausfielen, die Kursausschläge sind seit Wochen nur noch minimal.

Die Börsenflaute und die Folgen

Der Börse fehlt also mittlerweile jeglicher Glaube an den Online-Handel – mit entsprechenden Folgen für die Branche, die sich jetzt kapitalseitig auf eine erheblich längere Durststrecke einstellen muss – und zwar nicht nur an der Börse.

Denn was man gerade bei Asos, bei DocMorris oder bei Marley Spoon und anderen verfolgen kann, passiert gerade auf allen Ebene. Wer nicht noch mehr sparen kann, setzt auf finanzielle Stunts Lösungen jeglicher Art und hofft so, die Durststrecke zu überwinden, bis die Investoren wieder Zutrauen fassen. Doch das kann dauern.

Denn da sich so ziemlich alle Kapitalgeber an den Börsenbewertungen orientieren, sieht die Lage für den Online-Handel kapitalseitig auch außerhalb der Börse nicht wesentlich besser aus. Zwar gibt es den Online-Handel gerade günstiger denn je, aber kaum jemand will ihn haben.

Wann kommt die Trendwende?

Das große Ladensterben ist in vollem Gange. Die Menschen meiden die Einkaufsmeilen. Mehr denn je spricht für den Online-Handel. Doch anstatt auf Angriffskurs zu gehen, gilt für die meisten mangels finanzieller Möglichkeiten weiter nur: Abwarten und durchhalten!

Konnte man bisher davon ausgehen, dass die Q2-Zahlen am Kapitalmarkt die überfällige Trendwende bringen, so scheint es, dass die Börse inzwischen mindestens zwei bis drei gute Quartal braucht, um wieder Zutrauen zu fassen.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:GLORE25

Schlagwörter:, ,

  1. Hallo zusammen,
    “Das große Ladensterben ist in vollem Gange. Die Menschen meiden die Einkaufsmeilen. Mehr denn je spricht für den Online-Handel.”
    Nein.
    Die entsprechenden E-Commerce-Aktien legen nicht zu, weil es einem anderen Vertriebskanal schlecht geht.
    Sie würden zulegen, wenn sie (steigende) Profitabilität zeigten.
    Deshalb ist der Glore-Fonds auch eine solche Katastrophe.
    Welche der Glore-Fonds-Aktien ist (signifikant) profitabel? Noch nicht einmal Amazon in seinem “wirklichen” E-Commerce-Business rechtfertigt deren Bewertung.
    Unabhängig von Hypes, z.B. Corona, werden Aktien grundsätzlich nur dann steigen, wenn sie Gewinne abwerfen.
    Interessant wäre mal eine Diskussion, ob E-Commerce aufgrund seiner Transparenz, niedrigen Eintrittsbarrieren, Schnelllebigkeit, Internationalität vielleicht nie profitabler wird als mit Ach und Krach seine Kosten zu decken?
    Nicht falsch verstehen, ich weiß es auch nicht, aber das Mantra “E-Commerce muß gewinnen”….Könnte man mal hinterfragen….
    Wachstum i.S.v. Umsatzwachstum interessiert an der Börse auf Dauer niemanden…

Trackbacks

  1. Exit verpasst? Was wird aus Lampenwelt, Bestsecret & Co.? – Exciting Commerce
  2. Frasers schnappt sich auch 19% an AO – für 75 Mio. Pfund – Exciting Commerce

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: