Und plötzlich sprudeln die Gewinne im Online-Handel

Spätestens die aktuelle Quartalssaison zeigt: Der Online-Handel kann auch profitabel. „Die Gewinne sprudeln wie noch nie“, schreibt Holger Schmidt über Amazon.

Und auch viele andere in den GLORE50 erhöhen gerade ihre Gewinnaussichten von Quartal zu Quartal (diese Woche u.a. Westwing). Entsprechend zuversichtlich sind diese auch für das Weihnachtsgeschäft.

Der Online-Handel meistert gerade seine erste größere Wirtschaftskrise. Und am weitaus besten läuft es dabei für die, die ihr Geschäft operativ im Griff haben und keine größeren Kapitalprobleme haben.

Aufgrund der anhaltenden Kapitalkrise hat sich die Frage „Sollte der Online-Handel Kapazitäten abbauen oder nicht?“ erledigt: Von Amazon bis Zalando haben so gut wie alle mehr als eine Sparrunde hinter sich und dabei (Über-)Kapazitäten abgebaut – beim Personal ebenso wie in der Logistik.

Der harte Sparkurs geht auf Kosten des Wachstums (und der Bewertungen), reduziert aber die Abhängigkeit von externen Kapitalgebern und ermöglicht den Gewinnern im Online-Handel so, unabhängiger zu agieren, bis sich die Lage wieder einigermaßen entspannt hat.

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Was heißt Lage entspannt?
    Die Inflation wird erstmal nicht unter das 2%-Ziel kommen. Die Zinsen sind nicht hoch, sondern bei ca. 4% auf einem ganz normalen Niveau. Die 0%-Zinszeit war historisch einmalig und wird mit hoher Wahrscheinlich so schnell nicht wieder kommen.
    Der Ukraine-Krieg wird so schnell auch nicht beendet sein und die Spannungen zwischen „dem Westen“ und China + Konsorten wird uns dieses Jahrzehnt mit Sicherheit auch nicht mehr in Ruhe lassen.

    Also worauf genau soll der Online-Handel warten?

    Wir sind in der Realität angekommen und es trennt sich ganz einfach die Spreu vom Weizen.
    Das war ein längst überfälliger Prozess, der mittel- bis langfristig einen wirtschaftlich gesunden E-Commerce zurücklassen wird.
    Die Glücksritter sind entweder pleite oder haben wie die Samwers und Co. dick ausgecasht und investieren seit Langem primär in ganz anderen Wirtshcaftsbereichen als dem E-Commerce.

    • also, da würde ich jetzt mal glatt dagegen halten und wetten, dass wieder bessere Zeiten kommen …

      • Die Frage ist nur, wann… Wir werden sicherlich nicht 2024 wieder 1% Zinsen haben und tolle Konsumstimmung. Es wird sicherlich wieder besser, das wird aber Jahre dauern. Und ist die Strategie dann wirklich darauf zu hoffen, dass es irgendwann wieder besser wird? Das kann doch keine gute Strategie sein.

        Und zu dem Glore-Satz: Komisch, wenn da so viele ihre Gewinnprognosen erhöhen, wieso ist der Glore dann in so gut wie allen Zeiträumen negativ oder maximal bei 0? 1 Woche -> 0,2% (also 0). 1 Monat -> -1,6%. 3 Monate -> -11,7%. 1 Jahr -> -8,4%. 3 Jahre -> -60,3%. Finde ich ein bisschen zu nett ausgedrückt. Der Glore steht nämlich nun wirklich nicht so gut da.

  2. Bei aller eCommerce-Euphorie (die ich selbst habe) bitte ich zu berücksichtigen, dass die Westwing Earnings positiv sind für adjusted EBITDA, aber weiterhin negativ für Net Income.

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