Mit extremer Verspätung hat Picnic jetzt im Bundesanzeiger den Jahresabschluss für 2020 veröffentlicht und damit auch gleich die Ergebnisse für 2021 und die Prognose für 2022:
“Mit einem Nettoumsatz von € 77,4 Millionen wurde das Ziel von € 64,4 Millionen um mehr als 20 % übertroffen.
Obwohl die Zahl der eröffneten Hubs aufgrund der Genehmigungsverfahren, die länger dauerten als erwartet, geringer war als geplant, waren die eröffneten Hubs größer als erwartet.
Der Umsatz ist im Jahr 2021 auf € 165 Millionen gestiegen, was leicht unter der Planung für 2021 lag.
Aufgrund der anhaltenden COVID-Pandemie in Verbindung mit einem Arbeitskräftemangel erwies es sich als schwieriger, die Kapazitäten im vorgesehenen Tempo auszubauen.
Teilweise lässt sich dies durch die Eröffnung unserer 9 neuen Standorte erklären, welche zwar unsere Reichweite auf 3 Millionen Haushalte erhöht haben, aber unter den 15 geplanten lagen.
Obwohl dadurch der Umsatz unter dem Budget lag, lag die Rentabilität jedoch im Rahmen des budgetierten Verlustes von € 58 Millionen.
Für das Jahr 2022 wird ein Umsatz von € 280 Millionen erwartet.
Im Jahr 2021 hatten wir einen Durchschnitt von 253 VZÄ und planen für 2022 mit einer Erhöhung auf über 800 Mitarbeiter.
Diese Zahl steht in Verbindung mit der geplanten Eröffnung von 10-15 Hubs und der Ausweitung unserer Reichweite auf circa 4 Millionen Haushalte in 2022.
Insgesamt planen wir mit einer Rentabilität von € -68 Millionen.”
Bei 320.000 Kundinnen kam Picnic also 2021 im Schnitt auf einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 515 Euro pro Kundin.
Zur Einordnung vergleiche auch die Zahlen von Rohlik (“Knuspr mit 90.000 Kunden und 35 Mio. € Umsatz im ersten Jahr”) und die von Oda (“Oda Food macht vor dem Deutschlandstart 250 Mio. € Umsatz”).
2023 will Picnic dann auch außerhalb von NRW in Berlin, Hamburg und Frankfurt starten.
Ein ausführliches Branchenupdate gab es gerade auch im Supermarktblog.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Picnic hat den Kundenstamm 2021 auf 320.000 verdoppelt
- Picnic sucht jetzt Standorte für Berlin, Hamburg und Frankfurt
- Picnic lag 2020 bei Umsätzen von 455 Mio. €, davon 78 Mio. € in D
- Picnic sammelt weitere 600 Mio. Euro Wachstumskapital ein
- Exchanges #278: Food & Delivery 2025 – oder: Was bleibt vom Hype?
Wäre Picnic an der Börse, könnte man da aktuell bestimmt auch sehr günstig einsteigen.