Die Insolvenz von Made.com ist eines der großen Themen dieser Tage. Made.com hat es vor allem aus der Bahn geworfen, weil es im Corona-Boom erst zu wenig Ware hatte – und im Abschwung dann zu viel. Und letztlich nicht genügend finanziellen Spielraum, um die Verluste aufzufangen (siehe die Exchanges 313). Next hat jetzt das von Made.com übernommen, was noch Wert hatte.
Doch Made.com ist in Großbritannien nicht der erste größere Online-Möbelhändler, der es nicht geschafft hat.
Auch Worldstores ist seinerzeit gefloppt und irgendwann von Dunelm aufgekauft worden. Ähnlich wie Home24, das einst als FP Commerce gestartet ist, wollte Worldstores Wayfair nacheifern, das damals noch CSN Stores hieß. Siehe auch Home24 vs. Worldstores: Wer macht das Rennen im Möbelmarkt? Am Ende hat aber auch hier das Kapital nicht gereicht.
Doch auch viel Geld hilft nichts, wenn man nur große Visionen, aber letztlich keine Ahnung vom Betrieb eines Online-Handelsgeschäfts hat. Legendär bleibt deshalb die Pleite von Fab.com.
Und auch wenn man die Lage der beiden überhaupt nicht vergleichen kann, ist es gerade doch interessant zu sehen, wie Westwing jetzt (in der Not) einen ähnlichen Weg einschlägt wie einst Fab.com in seiner Verzweiflung.
Komplett offen ist gerade außerdem, was aus Home24 unter XXXLutz werden soll.
Wayfair und Westwing sind in den GLORE50 verteten.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Made.com geht nach der Insolvenz an Einzelhandelskette Next
- Home24 vs. Worldstores: Wer macht das Rennen im Möbelmarkt?
- Hem vs. Bezar: Was wurde aus den Nachfolgern von Fab.com?
- Fab.com auf Mitleidstour: Was der Aufsichtsrat dazu sagt
- Fab.com und die Implosion(en) nach dem Größenwahn
- Exchanges #313: Home24, XXXLutz und die Pleite von Made.com
Kategorien:Home & Living, Shopboerse
Fast jeder Händler berichtet mir das Gleiche: Zuviel Ware im Lager. Es ist schon ein wenig verhext. Letztes Jahr war die Nachfrage kaum zu stemmen und die Ware reichte an vielen Stellen nicht und jetzt ist die gegenteilige Situation eingetreten. Wir spüren die Kaufzurückhaltung im Shop ebenso wie bei den Plattformen. Dazu gibt es einen erheblichen Werbedruck. Google / Meta und Co wird es freuen ;)
andererseits war die Lagersituation ja auch nicht wirklich vermeidbar. Jetzt zeigt sich halt, wer die Lage am besten managen kann. Definitiv keine einfache Situation
Und apropos Facebook & Co.: Die würden sicher nicht so massiv Leute entlassen, wenn die Lage dort wirklich so rosig wäre …