Zalando vermittelt gerade einen sehr eigenartig gedrückten Eindruck, weil es sehr nach innen gekehrt und auf sich selbst bezogen agiert, weder eine große Vision verfolgt noch Marktchancen nutzt, sondern sehr darauf bedacht ist, keine Fehler zu machen, vor allem aber, es der Börse recht zu machen.
Dabei könnte Zalando als Platzhirsch mit üppigem Cashpolster so frei und unbeschwert agieren, wie zur Zeit kaum jemand in der Branche (PDF-Quelle):
Man kann wirklich gespannt sein, wie Zalando mit diesem Mindset wieder in den Angriffsmodus kommen will.
Schließlich ist so ein Dickschiff, ist es erst einmal ausgebremst, nicht so leicht wieder in Fahrt zu bekommen. Da tun sich dann im Zweifel kleinere Player leichter.
Das Maximum aus Kunden, Partnern und Mitarbeitern herauszuholen, hilft natürlich der Bottomline, vermindert aber natürlich auch den Spielraum.
Im Grunde spricht nichts gegen eine gesunde Paranoia, aber Zalando agiert trotz Cashpolster weiter wie ein potenzieller Pleitekandidat und hat sich dabei gerade von so ziemlich all seinen (Wachstums-)Zielen verabschiedet bzw. diese auf die lange Bank geschoben.
Zalando ist in den GLORE50 vertreten.
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Kategorien:Zalando
Wachstum ist kein Thema mehr für Zalando.
50% GMV rückt in weite Ferne, die Marktlatzteilnehmer aus dem Connected Retail Programm werden von dem neuen Gebührenmodell stranguliert.
Mit dem Eigenhandel wird quasi nichts verdient und es werden bei der Industrie die Orders reduziert. Gleichzeitig versucht man die Lieferanten vom Wholesale in das. Partnermodell zu drängen.
Das Angebot wird freiwillig eingeschränkt (“starkere Kuratierung”) und die Gebühren bei Zalando fremden Sortiment auch nochmal 2-4% erhöht.
Diese Veränderung im Mindset ist für mich völlig unverständlich, denn wofür hat man eine Kriegskasse, wenn man damit in einem schwierigen Marktumfeld kein Wachstum mehr forciert?