Das Supermarktblog hat kürzlich das Drama mit Amazon Fresh (“Amazon Stop & Go”) in einem Satz zusammengefasst:
“Anders formuliert: 16 Jahre nach dem Start von Amazon Fresh als Lebensmittellieferdienst in den USA, sechs Jahre nach der Präsentation der Kassenlos-Supermarktrevolution Amazon Go, fünfeinhalb Jahre nach der Übernahme von Whole Foods und zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung des ersten eigenen Fresh-Supermarkts ist Amazon trotz zahlreicher Manöver, Formate und Tests immer noch völlig planlos, wie sich die Gunst der Kund:innen in einem Handelssegment erobern lässt, in dem die Konkurrenz nicht so schnell umgefallen ist wie in zahlreichen anderen Branchen, die Amazon erobert hat.”
Im jüngsten Brief an die Aktionäre unterstreicht Andy Jassy Amazons Ratlosigkeit und beschreibt sehr schön, wie Amazon am Lebensmittelgeschäft verzweifelt:
“Amazon has built a somewhat unusual, but significant grocery business over nearly 20 years.
While we’re pleased with the size and growth of our grocery business, we aspire to serve more of our customers’ grocery needs than we do today.
To do so, we need a broader physical store footprint given that most of the grocery shopping still happens in physical venues.
Amazon Fresh is the brand we’ve been experimenting with for a few years, and we’re working hard to identify and build the right mass grocery format for Amazon scale.
Grocery is a big growth opportunity for Amazon.”
Man braucht sich nur mal vor Augen führen, wo Amazon stünde, wenn es das Buchgeschäft und andere Kategorien mit einer ähnlichen Einstellung angegangen wäre …
Mehr dazu auch in den Exchanges #321: Die Amazons von morgen
Amazon ist in den GLORE50 vertreten.
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Es ist glaube ich einfach extrem schwierig, Amazon Groceries so gross zu machen, dass es einen wirklichen Impact auf den Umsatz des Unternehmens hat. Mit Umsätzen wie sie ein Picnic, Knuspr, Oda etc. machen, kann und wir sich ein Amazon nicht zufrieden geben.