Warum steckt Rewe sein Geld in Flink und nicht lieber in den eigenen Lieferservice? Dafür hat sich Rewe gestern noch in einer gesonderten Pressemitteilung gerechtfertigt, die sich wohl weniger an die Öffentlichkeit als an die eigenen Reihen wandte (“REWE setzt auf flink und auf weiteres dynamisches Wachstum von rewe.de”):
„Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland hat in der Corona-Krise eine Verdopplung des Liefer- und Abholservice-Geschäfts erlebt. REWE ist in diesem Segment als Marktführer in Deutschland hervorragend positioniert und setzt auf die kontinuierliche Weiterentwicklung von Rewe.de. Denn der REWE Liefer- und Abholservice ist die Speerspitze unseres B2C E-Commerce-Geschäfts, das wir ausbauen und mit dem wir auch in Zukunft dynamisch wachsen werden. Dafür sind 2021 und in den folgenden Jahren erneut hohe Investitionen geplant.
Zugleich erkennen wir, dass sich das Liefergeschäft mit Lebensmitteln in Deutschland aktuell sehr stark ausdifferenziert. Neben dem umfassenden Vollsortiments-Angebot bei Rewe.de mit bis zu 20.000 bestellbaren Artikeln treten Schnell-Lieferdienste in den Markt ein, deren USP eine Belieferung der Kunden in 10 Minuten ist. Flink ist in diesem Segment ein Vorreiter mit einem starken Gründer- und Management-Team, herausragender Expertise und vielversprechenden Perspektiven.
Wir sind überzeugt, dass wir durch unser finanzielles Engagement in Form einer Minderheitsbeteiligung und die Kooperation im Bereich Ware einen entscheidenden Beitrag zum dauerhaften Erfolg von flink leisten und dabei zugleich als REWE Group von der Entwicklung des Marktsegments profitieren können.“
Kurzum: “Liebe Rewe-Leute, wir glauben an Euch (auch wenn Ihr nicht die Schnellsten seid)”. Aber ähnlich wie Edeka bei Picnic (“Edeka will voll auf Picnic setzen und Bringmeister abstoßen”) übernimmt Rewe “die exklusive Warenversorgung” der Flink-Standorte.
Wo steht das Thema Food & Delivery 2025? Das haben wir uns gerade in den Exchanges gefragt:
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Kategorien:Food, Logistik, Mobile, Shopboerse
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