Nach dem Kaufland Lieferdienst (2017) hat Oda den zweiten großen Fehlstart in Deutschland hingelegt. Warum das so bitter ist, hat Peer Schader im Supermarktblog beschrieben:
“Dabei lieferte Oda eine Perfektion, die auch im inzwischen hart umkämpften deutschen Lebensmittel-Liefermarkt ihresgleichen sucht: Bestellungen kamen in der Regel pünktlich und fehlerfrei an. Bei meinen bisherigen elf Einkäufen war ein einziges Mal ein Produkt nicht lieferbar.“
So stark Oda im Operativen war, so erschreckend ist es immer noch, wie unfassbar schwach und dilettantisch das Marketing war. Wenn Oda schon unbedingt ohne klares Profil antreten wollte, hätte man immerhin als “Der beste Online-Supermarkt, jetzt in Berlin” für sich trommeln können.
So aber hat man den Berlinern, die seit Jahren mit Lieferdienst-Werbung (und entsprechenden Gutscheinen) bombardiert werden, erstmal erklärt, was ein Online-Supermarkt ist:
Da Oda in der aktuellen Lage nicht mehr als einen (Marketing-)Wurf frei hatte, war ein Scheitern vorprogrammiert. So hatte ich auch in den Exchanges #319 (“Oda unter der Lupe”) argumentiert, wo wir sehr viel über Positionierungsmöglichkeiten für Online-Supermärkte gesprochen haben:
Das Aus von Oda ist (aus Kundensicht) auch deshalb tragisch, weil damit natürlich auch die Latte für alle anderen wieder tiefer liegt.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Oda gibt Deutschland auf – keine 5 Monate nach dem Start
- Oda stellt Finnland ein, will an Deutschland aber festhalten
- Oda wächst 2022 um 17%, Mathem bleibt 5% unter Vorjahr
- Wie Oda Städte wie Braunschweig oder Cottbus angehen will
- Was Oda anders macht (Zu wenig, um eine echte Chance zu haben)
- Oda bekommt zum Deutschlandstart 145 Mio. Euro
- Im Gegensatz zu Knuspr rekrutiert Oda die Führung in der Lebensmittelbranche
- Exchanges #319: Oda unter der Lupe
Kategorien:Food, Long Tail, Mobile, Shopboerse
Kommentar verfassen