Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Rewe einspringt und Flink rettet, wenn große Teile der VC-Branche ausfallen (siehe Warum Quick Commerce trotz allem ein tolles VC-Thema war)?
Der Rewe-Chef hat diese Woche vier Gründe genannt, warum sich Rewe weiter bei Flink engagiert und sich im Zuge der jüngsten Kapitalrunde mehr als 10% der Anteile gesichert hat:
- “Flink ist keine Konkurrenz zum Rewe Lieferservice”: Während Rewe auf ein “größeres Sortiment” und auf “Warenkörbe von im Schnitt fast 100 Euro” setzt, sieht Rewe Flink mit dem “schnellen spontanen Einkauf” am anderen Ende des Spektrums.
- “Es ist wirtschaftlicher für uns, uns an einem Spezialisten zu beteiligen, als diesen Bereich selber aufzubauen”. Vor allem Tesco sieht das anders.
- “Wir machen für [Flink] den Großhandel”, d.h. ein Gutteil des eingenommenen Geldes fließt zurück an Rewe.
- „Es wird in jedem Land langfristig nur einen Anbieter geben“: Rewe geht davon aus, dass Flink Getir+Gorillas vom deutschen Markt verdrängen kann und dann den Markt für sich hat.
Vergleiche dazu auch, wie sich Rewe 2021 für den Einstieg bei Flink gerechtfertigt hat. Im Großen und Ganzen bleibt sich Rewe also treu.
Die große Frage wird sein, ob Flink auch ohne VC-Milliarden die nötige Mindestgröße erreichen kann, um dauerhaft profitabel wirtschaften zu können.
Siehe dazu auch den Höllenritt von Gorillas in der frisch veröffentlichten OMR-Doku.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Rewe erhöht bei Flink in 150 Mio. € Runde auf über 10%
- Hat Flink schon wieder eine neue Strategie?
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Kategorien:Food, Logistik, Mobile, Shopboerse
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