Nachdem die Q2-Ergebnisse zunächst für Aufwind sorgten, haben die GLORE50 im August wieder verloren, was sie im Juli hinzugewonnen hatten, und landen mit 111,20 Punkten (-6%) auf dem Niveau vom Juni. Die Kapitalmärkte bewerten den Online-Handel also weiter auf Ramschniveau:
Unter die Räder kamen im vergangenen Monat vor allem die Mega-Apotheken Shop Apotheke (-40%) und DocMorris/Zur Rose (-32%), aufgrund weiterer Verzögerungen beim eRezept und nach Berichten, wonach Zur Rose einen Käufer sucht.
Stark verloren haben außerdem Redbubble (-40%), Boohoo (-38%), Desenio (-33%), Asos (-33%) und BHG (-31%).
Die großen Kursgewinner waren im August hingegen Jumia (+33%), Pinduoduo (+31%) und Farfetch (+30%), getrieben vor allem durch die Quartalsergebnisse bzw. bei Farfetch auch durch die geplante Übernahme von Yoox und Net-a-Porter.
Alles in allem war der August wie schon der Juli geprägt von den größtenteils guten Q2-Ergebnissen und wieder steigenden Wachstumsraten, allerdings in einem zunehmend schwierigeren Börsenumfeld.
Übernahmen und Beteiligungen sind weiter ein großes Thema. Am schwierigsten bleibt es in der Möbelbranche. Zur allgemeinen Lage siehe auch The State of Online Retail 2022: Eine Branche im Ausnahmezustand.
Hier die wichtigsten (Unternehmens-)Updates aus den GLORE50:
- Farfetch vs. Zalando: Wer wird das Backbone für die Modeindustrie?
- Was Farfetch mit Yoox und mit Net-a-Porter vorhat
- Was wird jetzt aus Westwing und aus Bygghemma (BHG)?
- AO rechnet nach Deutschland-Rückzug mit 1,1 Mrd. Pfund
- Entlassungen und mehr: Die Möbelbranche unter Druck
- Boohoo steigt mit 7,1% bei Revolution Beauty ein
- Redbubble fällt auf 331 Mio. €. Das sind 88% mehr als vor Corona
- Zalando will für Highsnobiety bis zu 200 Mio. Euro zahlen
- Zalando mit knapp 50 Mio. Kundinnen und 1,6 Mrd. € Cash
- Amazon will iRobot für 1,7 Mrd. Dollar übernehmen
- Exchanges #307: Was ist gerade bei Amazon los?
Langfristig betrachtet liegt die durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) jetzt bei 1,6% im Jahr. Hier wie gewohnt die Projektion auf das Jahr 2025:
Siehe auch Warum liegen die #GLORE50 gerade so am Boden? und Wann geht es für den Onlinehandel wieder aufwärts?
Über die GLORE50 und den Global Online Retail Fonds
Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unser Betreiben hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.
Anmerkungen und Einordnungen zu aktuellen Entwicklungen finden GLORE-Interessierte auch börsentäglich bei Instagram oder monatlich im Newsletter.
Wie immer gilt: Beiträge und Einordnungen dieser Art haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Empfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben der Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Die #GLORE50 liegen nach den Q2-Zahlen 20% im Plus
- Die #GLORE50 beenden den Juli bei 118,60 Punkten (+6%)
- Die #GLORE50 jetzt mit 4 Neuzugängen bei 57 Unternehmen
- In den #GLORE50 lief es im ersten Halbjahr für China am besten
- Die #GLORE50 beenden das 2. Quartal bei 111,64 (-31%)
- Wie sich der GLORE-Fonds für 2025 aufstellt
Kategorien:GLORE25
Kommentar verfassen